Sola Fide

Rechtfertigung aus Glauben allein?

Errettung ist ein Prozess

  • Errettung kommt in der Vergangenheitsform vor.
    • Eph 2,8“Denn aus Gnade wurdet ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es;”Eph 2,8
  • Errettung kommt in der Gegenwartsform vor.
    • Phil 2,12“…verwirklicht eure Rettung mit Furcht und Zittern;”Phil 2,12
  • Errettung kommt in der Zukunftsform vor.
    • Röm 13,11 (siehe auch 1Kor 3,15; 5,5)“denn jetzt ist unsere Errettung näher, als da wir gläubig wurden.”Röm 13,11
  • Die initiale Gerechtwerdung ist noch nicht die Errettung.
    • Röm 10,9-10“9 Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. 10 Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden;”Röm 10,9-10
    • Glauben macht gerecht.
    • Bekennen führt letztlich zur Rettung.
  • Wenn Jesus am Kreuz sagt, dass es vollbracht ist, meint Er damit sicherlich nicht das Heil: Joh 19,30 “Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.”
    • Für die Rechtfertigung war auch die Auferstehung nötig, die am Kreuz aber noch ausstand
      • Röm 4,25 “ihn, der um unserer Übertretungen willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist.”
      • 1Kor 15,14 “Wenn aber Christus nicht auferstanden ist, so ist unsere Verkündigung vergeblich, und vergeblich auch euer Glaube!”

Auch die Rechtfertigung selbst ist ein Prozess

  • In Röm 3,24 steht δικαιούμενοι, was ein Partizip Präsens ist und einen durativen oder iterativen Aspekt hat. D.h. es muss als andauernd oder wiederholend übersetzt werden. Damit wird die Rechtfertigung zu einem Prozess.
    • Röm 3,24“sodass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist.”Röm 3,24

Forensische Rechtfertigung widerlegt

  • Gott spricht niemals gegen Sein Wesen einen Menschen gerecht (ohne ihn dann mindestens zugleich auch gerecht zu machen).
    • Daher stimmt die katholische Auffassung von der eingegossenen anstatt nur der zugerechneten Gerechtigkeit.
    • Spr 17,15“Wer den Gottlosen gerecht spricht und wer den Gerechten verurteilt, die sind beide dem HERRN ein Gräuel.”Spr 17,15
    • Jes 5,20“Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!”Jes 5,20
  • Nur der ist gerecht, der Gerechtigkeit ausführt.
    • Man soll sich hier nicht verführen lassen!
    • 1Joh 3,7“Kinder, lasst euch von niemand verführen! Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht, gleichwie Er gerecht ist.“1Joh 3,7
  • Wie kann man auf die Gerechtigkeit warten oder auf diese hoffen, wenn man sie doch nur durch den Glauben allein schon erlangt hat?
    • Gal 5,5„denn wir erwarten durch den Geist das Hoffnungsgut der Gerechtigkeit aufgrund des Glaubens“Gal 5,5
  • Niemand kann die Sünden für einen anderen juristisch tragen.
    • Hes 18,17-20“17 seine Hand nicht an den Armen legt, weder Wucher noch Zins nimmt, meine Rechtsbestimmungen befolgt und in meinen Satzungen wandelt: Der soll nicht sterben um der Missetat seines Vaters willen, sondern er soll gewiss leben. 18 Sein Vater aber, der Gewalttat verübt, seinen Bruder beraubt und getan hat, was nicht gut ist unter seinem Volk, siehe, der soll sterben wegen seiner Missetat! 19 Ihr aber sagt: Warum soll der Sohn die Missetat des Vaters nicht mittragen? Weil der Sohn Recht und Gerechtigkeit geübt hat; er hat alle meine Satzungen bewahrt und befolgt; er soll gewisslich leben! 20 Die Seele, welche sündigt, die soll sterben! Der Sohn soll nicht die Missetat des Vaters mittragen, und der Vater soll nicht die Missetat des Sohnes mittragen. Auf dem Gerechten sei seine Gerechtigkeit, und auf dem Gottlosen sei seine Gottlosigkeit!”Hes 18,17-20
  • Die forensische Rechtfertigung ist historisch gesehen eine Erfindung der Reformation und wurde zuvor nie gelehrt.
    • Quelle: Alister E. McGrath (Anglikaner)“The essential distinguishing feature of the Reformation doctrines of justification is that a deliberate and systematic distinction is made between justification and regeneration. Although it must be emphasised that this distinction is purely notional, in that it is impossible to separate the two within the context of the ordo salutis, the essential point is that a notional distinction is made where none had been acknowledged before in the his- tory of Christian doctrine. A fundamental discontinuity was introduced into the western theological tradition where none had ever existed, or ever been contemplated, before. The Reformation understanding of the nature of justification – as opposed to its mode – must therefore be regarded as a genuine theological novum.”Alister E. McGrath, Iustitia Dei – A History of the Christian Doctrine of Justification, 3rd edition, S. 217
  • Die Verkündigung des Christus den Gekreuzigten ist zwar für Griechen eine Torheit (1Kor 1,23), aber nicht jede Torheit wird dadurch automatisch zur korrekten Verkündigung des Gekreuzigten.
    • Irrationale Theologien sind nicht das Evangelium!
  • Probleme mit der Substitutionstheorie des Erlösungswerkes:
    • Gott vergibt auch ohne Opfer.
      • Gott vergibt in der Bibel häufig auch ohne Opfer (z.B. verlorener Sohn)
    • Wie konnte Gott Gemeinschaft mit Sündern haben?
      • Wie konnte Gott (Jesus) Gemeinschaft mit Sündern haben, die noch nicht bekehrt waren, wenn Gott nur Gemeinschaft haben kann, wenn das Kreuz angewendet wird?
      • Entweder wird es erst aktiv mit dem Glauben oder Gott könnte dann ja nichts mit uns zu tun haben.
    • Wir werden mit Gott versöhnt, nicht Gott mit uns.
      • 2Kor 5,18-20“18 Das alles aber [kommt] von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesus Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat; 19 weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte. 20 So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, dass Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!”2Kor 5,18-20
    • Bezahlung schließt Vergebung aus.
      • Wenn der Preis der Schuld erst bezahlt werden muss, vergibt dann Gott überhaupt? Denn wenn es doch bezahlt wird, dann ist Vergebung nicht mehr nötig.
      • Wenn alles so juristisch vonstatten geht, dann gibt es ja nichts mehr zum Vergeben, wenn alles bezahlt ist.
      • Man kann ja nicht zweimal zur Kasse gebeten werden.
      • Es zwingt den nicht-calvinistischen Protestanten entweder die Irrlehre “Limited Atonement / Begrenzte Sühnung” oder die Irrlehre “Allversöhnung” anzunehmen.
      • Wieso steht im Neuen Testament an vielen Stellen, dass Gott vergibt, wenn Jesus doch schon alles, was zur Vergebung nötig ist, vor 2000 Jahren bezahlt hat (Mt 6,12; Mt 6,14-15; Apg 8,22; Jak 5,15)?
    • Kann Sünde und Schuld überhaupt transferiert werden?
      • Ist es nicht gerade Ungerechtigkeit, einen anderen für die Sünde zu bestrafen? Widerspricht es nicht, wie oben mit Bibelstellen (Hes 18,20; Spr 17,15; Jes 5,20) belegt, dem göttlichen Wesen?
    • Die Strafe für die Sünde ist die ewige Hölle nicht ein temporärer physischer Tod.
      • Wieso musste Jesus dann nicht ewig in die Hölle und durfte nach 3 Tagen wieder auferstehen und in den Himmel auffahren?
    • Eine nur forensische Errettung ist keine tatsächliche Erlösung.
      • Diese Theorie erklärt nur, wie Jesu Tod Gottes legale Sicht auf uns ändert, aber nicht wie Jesu Tod unser Wesen verändert.
    • Die Lehre ist wie eine Lizenz zum Sündigen (Free Grace).
      • Wenn alles bezahlt ist, dann können wir theoretisch wirklich sündigen, wie wir wollen, ohne soteriologische Konsequenzen zu haben (Free Grace).
      • Was soll denn passieren? Entweder es ist bezahlt oder nicht!
      • Christus ist kein Diener der Sünde!
        • Gal 2,17-18“17 Wenn nun auch wir, die wir in Christus gerecht zu werden suchen, als Sünder erfunden werden, ist dann Christus etwa Diener der Sünde? Keineswegs! 18 Denn wenn ich das, was ich niedergerissen habe, wieder aufbaue, dann stelle ich mich selbst als Übertreter hin.”Gal 2,17-18
        • Wenn ich die Sünde wieder aufbaue und Übertreter werde, so dient mir Christus keinesfalls.

Glaube UND Werke sind nötig, um das Heil zu erlangen selbst nach der initialen Rechtfertigung aus Glauben allein

  • Werke des Gesetzes oder kurz “Werke” bedeuten nicht Liebestaten / Gute Werke im Generellen, sondern beziehen sich auf den Kontext der pharisäischen Juden, die für Beschneidung eintreten, welche eine Abgrenzung zu den Heiden bewirkt.
    • Sonst wäre es ja im Widerspruch zu Jak 2,24: “So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.” Denn Jakobus spricht im Gegensatz zu Römer und Galater nicht von Werke des Gesetzes, wenn er von Werke redet. Sondern er meint generell Liebeswerke / gute Werke.
  • Gott wird am Ende nach den Werken richten und nicht nach dem Glauben allein:
    • Mt 25,32-46“32 und vor ihm werden alle Heidenvölker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, 33 und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken. 34 Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt! 35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt; 36 ich bin ohne Kleidung gewesen, und ihr habt mich bekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist, oder durstig, und haben dir zu trinken gegeben? 38 Wann haben wir dich als Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder ohne Kleidung, und haben dich bekleidet? 39 Wann haben wir dich krank gesehen oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen? 40 Und der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan! 41 Dann wird er auch denen zur Linken sagen: Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist! 42 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben; 43 ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt; ohne Kleidung, und ihr habt mich nicht bekleidet; krank und gefangen, und ihr habt mich nicht besucht! 44 Dann werden auch sie ihm antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder ohne Kleidung oder krank oder gefangen gesehen und haben dir nicht gedient? 45 Dann wird er ihnen antworten: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr mir auch nicht getan! 46 Und sie werden in die ewige Strafe hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.”Mt 25,32-46
  • Unsere Taten bewirken unser Heil mit:
    • Wer fleischlich lebt, wird Verderben ernten, und im Kontrast dazu der geistliche Mensch das ewige Leben. Irrt Euch nicht! Andernfalls würden wir Gott spotten können.
      • Gal 6,7-10“Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer auf sein Fleisch sät, der wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird vom Geist ewiges Leben ernten. Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten. DARUM laßt uns nun, wo wir Gelegenheit haben, an allen Gutes tun, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens.”Gal 6,7-10
      • Siehe auch:
      • Röm 8,13„Denn wenn ihr gemäß dem Fleisch lebt, so müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, so werdet ihr leben.“Röm 8,13
    • Nur wer überwindet, wird auch erben. Für die Sünder (z.b. alle Lügner) gibt es nur den zweiten Tod.
      • Offb 21,7-8“Wer überwindet, der wird alles erben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Die Feiglinge aber und die Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner — ihr Teil wird in dem See sein, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.”Offb 21,7-8
    • Wer Gottes Gebote tut, hat Anrecht am Leben, während die anderen aber vom Heil ausgeschlossen werden.
      • Offb 22,14-15“Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können. Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.”Offb 22,14-15
  • Bekennen ist heilsnotwendig.
    • Röm 10,9-10“Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden;”Röm 10,9-10
    • 1Joh 1,9“Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.”1Joh 1,9
  • Liebe ist notwendig zum Christsein.
    • 1Kor 13,2“Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, sodass ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts.”1Kor 13,2
    • Denn ein Christ ist kein nichts.
    • “Allen Glauben” schließt auch rechtfertigenden Glauben mit ein.
    • Glaube ist durch Liebe wirksam.
      • Gal 5,6“denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirksam ist.”Gal 5,6
    • Die Liebe ist das Halten/die Erfüllung des Gesetzes und begeht keine Sünden/Böses.
      • Röm 13,10“Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.”Röm 13,10
    • Wer bzw. wenn man Jesus liebt, also Liebe hat, befolgt man Seine Gebote.
      • Joh 14,21“Wer meine Gebote festhält und sie befolgt, der ist es, der mich liebt;”Joh 14,21
      • Joh 14,23“Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.”Joh 14,23
  • Werke dienen zur Ergreifung des ewigen Lebens.
    • 1Tim 6,18-19“18 Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, 19 damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln.”1Tim 6,18-19
    • Wieso muss aber etwas noch ergriffen werden, das man doch nur aus Glauben allein haben sollte?
  • Heiligung ist Notwendig für das Heil.
    • Hebr 12,14“Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!”Hebr 12,14
    • Mit der Gottesschau ist ganz das Heil gemeint.
    • Heiligung besteht dann aber zu mindestens darin, nicht Unzucht zu betreiben und somit das Werk der Keuschheit zu tun.
      • 1Thess 4,3“Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr euch der Unzucht enthaltet”1Thess 4,3
  • Auserwählung muss festgemacht werden. Wer bestimmte Dinge (vorher aufgezählte Tugenden) tut, kommt nicht zu Fall und verschafft sich auf diese Weise Eingang zum Heil.
    • 2Petr 1,10-11“10 Darum, Brüder, seid umso eifriger bestrebt, eure Berufung und Auserwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals zu Fall kommen; 11 denn auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus reichlich gewährt werden.”2Petr 1,10-11
  • Wer Gottes Willen tut, kommt in die Ewigkeit.
    • 1Joh 2,17“Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.”1Joh 2,17
  • Der bei Protestanten beliebte Römerbrief fängt schon damit an. Er baut am Anfang das ganze Gerüst, wie der Rest richtig auszulegen ist. Paulus spricht hier nicht hypothetisch, dafür gibt es keinen Anhaltspunkt außer eine protestantische ideologische Vereinnahmung.
    • Röm 2,6-8: “der jedem vergelten wird nach seinen Werken: denen nämlich, die mit Ausdauer im Wirken des Guten Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit erstreben, ewiges Leben; denen aber, die selbstsüchtig und der Wahrheit ungehorsam sind, dagegen der Ungerechtigkeit gehorchen, Grimm und Zorn!”
      • Man muss nach der initialen Rechtfertigung ausdauernd in guten Werken sein, um das ewige Leben zu erlangen.
      • Wer ungehorsam ist oder ungerecht, wird das Unheil bekommen.
    • Röm 2,9-10: “Drangsal und Angst über jede Menschenseele, die das Böse vollbringt, zuerst über den Juden, dann auch über den Griechen; Herrlichkeit aber und Ehre und Friede jedem, der das Gute tut, zuerst dem Juden, dann auch dem Griechen.”
      • Auch hier wird wieder das Unheil für Leute, die das Böse tun und das Heil für diejenigen, die das Gute tun, versprochen.
      • Dies gilt sowohl Juden und vor allem auch für Heiden, was für Protestanten überraschend sein sollte.
    • Röm 2,13: “denn vor Gott sind nicht die gerecht, welche das Gesetz hören, sondern die, welche das Gesetz befolgen, sollen gerechtfertigt werden.
      • Rechtfertigung wird durch Befolgen des Gesetzes erlangt.
    • Röm 2,15-16: “da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen — an dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium.”
      • Das innere Gericht der Menschen dreht sich um Werke.
      • Gott sieht es und wird nach diesen Maßstäben richten.
      • Das wird als Evangelium definiert. Also nicht nur Glaube gelten für Paulus als Evangelium, sondern ganz explizit auch die Werke des Gesetzen nach dem Massstab des Gewissens.

Glaube und Werke sind aufeinander bezogen

  • An Jesus glauben heißt nicht, dass man glaubt, dass Er existiert. Das habe damals in Jerusalem alle geglaubt. Glauben bedeutet, dass man Seiner Botschaft glaubt.
    • Denn auch die Dämonen glauben an Gott und zittern.
    • Jak 2,19“Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es — und zittern!”Jak 2,19
  • Werke des Gesetzes wie Beschneidung gelten nichts, sondern der Glaube. Dieser Glaube ist aber definiert als durch die Liebe wirksam.
    • Gal 5,6“denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirksam ist.”Gal 5,6
  • Die Rechtfertigung bedarf zusätzlich auch der Werke.
    • Jak 2,24“So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.”Jak 2,24
    • Der Glaube ist echt, es geht Jakobus aber explizit darum, dass der Glaube nicht alleine sein darf (=”καθʼ ἑαυτήν”).
      • Jak 2,17“So steht es auch mit dem Glauben: hat er keine Werke aufzuweisen, so ist er an sich selbst (= für sich allein) tot.”Jak 2,17
    • Er bringt als lebendiger Glaube Werke als Frucht hervor.

Sola Fide (implizit) widersprochen

  • Jesus sagt, dass Sünden in die Hölle führen.
    • Mt 5,29“Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.”Mt 5,29
    • Hier ist kein Wort von Glauben allein als Lösung, sondern man soll alles versuchen, die Sünde zu vermeiden und so kommt man dann nicht in die Hölle.
  • Wir müssen vergeben, sonst erlangen wir keine Vergebung.
    • Mt 6,14-15“Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.”Mt 6,14-15
    • Hier ist kein Wort von Rechtfertigung durch Glauben allein.
  • Wir dürfen Jesus nicht verleugnen bzw. wir müssen unseren Glauben bekennen, sonst wird Jesus uns auch verleugnen.
    • Mt 10,33“wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel.”Mt 10,33
    • Auch einer der durch Glauben allein vermeintlich gerechtfertigt ist, kann mitunter Jesus verleugnen.
    • Z.B. hat nicht jeder die Gnade zum Märtyrer.
  • Jesus vertritt uns nicht vor dem Gericht Gottes, sondern wir müssen selbst Rechenschaft abgeben für unsere Worte.
    • Mt 12,36-37“Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. Denn nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden!”Mt 12,36-37
    • Gericht für Werke (Tag des Gerichts): Der Gerichtskontext legt klar den soteriologischen Kontext der Rechtfertigung dar.
    • Und dann werden wir nach unseren Worten (Werke) gerechtfertigt und nicht durch Glauben allein.
  • Buße ist nötig zum Heil bzw. bewirkt das Heil mit.
    • 2Kor 7,10“Denn die gottgewollte Betrübnis bewirkt eine Buße zum Heil, die man nicht bereuen muss; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod.”2Kor 7,10
    • Echte Buße setzt aber Werke voraus, die der Buße würdig sind:
    • Apg 26,20“sondern ich verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem und dann im ganzen Gebiet von Judäa und auch den Heiden, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren, indem sie Werke tun, die der Buße würdig sind.”Apg 26,20
    • Also spielen hier auch wieder Werke mit, die das Heil bewirken oder vom Heil vorausgesetzt werden.
  • Rechtfertigung geschieht auch durch Gehorsam.
    • Röm 6,16“Wisst ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müsst ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?”Röm 6,16
  • Die Vollmacht der Sündenbehaltung widerspricht der forensischen Rechtfertigungslehre.
    • Joh 20,22-23”22 Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! 23 Welchen ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.”Joh 20,22-23
    • Die Sündenvergebung sollte ja nur durch den Glauben an das Kreuz kommen laut Sola Fide.
    • Aber wirklich unerklärlich ist, wie Menschen die Vollmacht haben können, mir die Sünden zu behalten.
    • Entweder sind meine Sünden am Kreuz vergeben worden oder sie sind es nicht.
  • Werke rechtfertigen
    • In der Septuaginta hat Ps 106,31 den exakt selben Wortlaut wie Genesis 15,6, nur dass in Psalm 106 Werke (hier: die Fürsprache) behandelt werden und nicht der Glaube.
    • Ps 106,30-31: “30 Pinhas trat hin und legte Fürsprache ein, da wurde der Plage Einhalt geboten. 31 Das wurde ihm angerechnet als Gerechtigkeit von Geschlecht zu Geschlecht für alle Zeiten.”
    • Gen 15,6: “Und er glaubte dem HERRN und das rechnete er ihm als Gerechtigkeit an.”

Römerbrief

Römer 2 als Fundament

  • In Römer 2 heißt es, dass die Einhaltung des Moralgesetzes jemanden gerecht macht, nicht die Beschneidung (oder die anderen Zeremonialgesetze). Daher können die Nichtjuden (die nicht beschnitten sind) jetzt auch Teil des Volkes Gottes sein.
  • Röm 2,6-8: “der jedem vergelten wird nach seinen Werken: denen nämlich, die mit Ausdauer im Wirken des Guten Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit erstreben, ewiges Leben; denen aber, die selbstsüchtig und der Wahrheit ungehorsam sind, dagegen der Ungerechtigkeit gehorchen, Grimm und Zorn!”
    • Hier wird das Fundament gelegt, wie Römer zu verstehen ist: ewiges Leben gibt es nur durch Werke! Es geht nicht um Werke des Gesetzes – das kommt später in Röm 3 dran, aber es geht um Werke allgemein.
  • Röm 2,9-10: Drangsal und Angst über jede Menschenseele, die das Böse vollbringt, zuerst über den Juden, dann auch über den Griechen; Herrlichkeit aber und Ehre und Friede jedem, der das Gute tut, zuerst dem Juden, dann auch dem Griechen.”
    • Auch hier wird wieder das Unheil für Leute, die das Böse tun und Heil für diejenigen, die das Gute tun verheißen.
    • Und zwar für Juden UND Heiden!
    • Diese Regel gilt also für alle Menschen.
  • Röm 2,13: “denn vor Gott sind nicht die gerecht, welche das Gesetz hören, sondern die, welche das Gesetz befolgen, sollen gerechtfertigt
    • Die Rechtfertigung erlangen wir also durch Befolgen des Gesetzes.
  • Röm 2,15-16: “da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen — an dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium.”
    • Das innere Gericht der Menschen handelt auch von Werken.
    • Heiden haben nicht das Gesetz, aber es ist trotzdem in ihren Herzen geschrieben.
    • Gott sieht es im Herzen und wird nach diesen Maßstäben richten.
    • Das wird von Paulus als sein Evangelium definiert. Also nicht nur Glauben, sondern die Werke des Moralgesetzes nach dem Maßstab des Gewissens.
  • Röm 2,26-27: “Wenn umgekehrt der Unbeschnittene die Forderungen des Gesetzes beobachtet, wird ihm dann sein Unbeschnittensein nicht als Beschneidung angerechnet werden? Ja, der von Natur Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, wird das Urteil über dich sprechen, der du trotz deines geschriebenen Gesetzes und trotz deiner Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist.“
    • Offensichtlich gibt es Heiden, die das Gesetz doch sehr wohl einhalten können.
    • Und wenn es sie nicht gäbe – Röm 2 also nur hypothetisch wäre, wie es viele Protestanten meinen – wie kann Paulus dann diese ausgedachte Gruppe (hypothetische Gruppe) als Argument gegen die scheinheiligen Juden heranziehen?
    • Sie wären dann ja für ihrer Scheinheiligkeit nicht durch tatsächlich existierende tadellose Heiden zu demütigen und zu überführen.
    • Diese gibt es ja laut Protestanten nicht. Pauli Argument zerfällt dann in sich zusammen.
    • Es wird also klar eine Möglichkeit gelehrt, wie man durch das Einhalten des Gesetzes gerechtfertigt wird. Alles andere wäre (wie gezeigt) absurd.
    • Das muss man im Hinterkopf behalten, wenn man sich an Röm 3 und 4 heran wagt. Denn erst kommt Kapitel 2, dann 3 und 4!
    • Dies ist also erstmal die Basis und Ausgangslage des Evangeliums nach Paulus, wie wir in Vers 16 lesen.

Römer 3

  • Selbst innerhalb des Bundesvolkes Gottes (d.h. der Kinder Abrahams, der Beschnittenen, der Anhänger des Zeremonialgesetzes) gibt es einige, die gerecht sind, und einige, die verdammt werden.
    • Die in Römer 3:10-18 zitierten alttestamentlichen Texte zeigen, wenn sie in ihrem alttestamentlichen Kontext interpretiert werden, dass es gerechte Menschen gibt (und wir können diese Texte nicht so interpretieren, dass sie lehren würden, dass es keine Gerechten gibt). Sie sagen, dass es im Judentum Gerechte und Sünder gibt. Siehe auch Psalm 14, aus dem in Röm 3 zitiert wird.
    • Ps 14,5“Dann erschrecken sie furchtbar, weil Gott bei dem Geschlecht der Gerechten ist!”Ps 14,5
  • Die “Werke des Gesetzes” sind die Grenzmarkierungen (Boundary Markers), die das Volk Gottes vom Rest der Welt trennen. Aber diese Markierungen sollten nur bis zum Kommen des Messias gelten. Jetzt, mit dem Kommen Christi, ist der Glaube an Jesus der Grenzstein, nicht die Beschneidung oder die Genealogie.
  • Dagegen richtet sich nun Paulus in Röm 3 und nicht gegen das Moralgesetz oder ein Gesetz per se, wie wir aus Röm 2 bereits wissen.

Römer 4

  • Redet zwar nicht mehr explizit von Werken des Gesetzes, aber wir sind nur ein paar Verse danach. Die Kapitelgrenze ist künstlich.
  • Paulus benutzt Abraham, um die Behauptung zu widerlegen, dass der Bund der Beschneidung, der Abraham gegeben wurde, uns gerecht macht. Paulus zitiert Gen 15,6, um zu zeigen, dass Abraham in den Augen Gottes als gerecht galt, bevor er beschnitten wurde (und bevor Isaak geopfert wurde).
  • So macht er den Judaisierern deutlich, dass dasselbe nun auch im Neuen Bund wieder so sein kann:
    • Die Grenzmarkierungen (Boundary Markers) sind aufgehoben, darauf kann man sich nichts einbilden (siehe meritum de condigno).
  • Die Seligkeit Davids: Es geht um Buße beim David.
    • David war ein beschnittener Jude nach Gottes eigenem Herzen. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, die Notwendigkeit zu erkennen, Buße zu tun, als er Ehebruch und Mord beging.
    • Paulus zitiert einen Bußpsalm, um zu zeigen, dass David sich danach sehnte, dass Gott ihm seine Sünden vergibt, obwohl er schon früher ein gerechter Mann nach Gottes Herzen war.
    • Dies zeigt, dass David mindestens 2x gerechtfertigt wurde, wenn es in Röm 4 um Rechtfertigung geht.
  • Paulus sagt in Röm 11,35 dasselbe wie in Röm 4,4, nämlich, dass Gott nicht zu einer Rückzahlung verpflichtet werden kann. Deshalb kann man seine Beziehung zu Gott nicht auf der Grundlage von Werken herstellen.
    • Röm 11,35: “Oder »wer hat ihm zuerst etwas gegeben, wofür ihm Vergeltung zuteil werden müßte?« (Hiob 41,3)“
  • Wir sollten auch die Verse 16-21 beachten, die die zahlreichen Glaubenswerke Abrahams in seinem bisherigen Leben auflisten. Vers 22 schlussfolgert dann, dass dies der Grund ist, warum Abrahams Glaube ihn als Gerechtigkeit angerechnet wurde.

Eph 2,8-9

  • Eph 2,8-9“8 Denn aus Gnade wurdet ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es; 9 nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.”Eph 2,8-9
  • Paulus erklärt hier, dass der Errettung, die auch durch Glauben (aber nicht durch Glauben allein) geschieht, Gnade Gottes vorausgeht.
  • Daher kann man sich auf diese nichts einbilden (siehe meritum de condigno).
    • Paulus erklärt weiter, dass es eine Gabe Gottes ist und kontrastiert dagegen Werke ohne Gnade, auf denen man sich tatsächlich etwas einbilden könnte.
    • Damit sind keine Werke aufgrund von Gottes Gnade gemeint, denn diese sind ja dann auch Gottes Gabe und man kann sich dieser ja dann nicht rühmen (siehe meritum de congruo).
  • Darüber hinaus steht das “gerettet” im Perfekt und ist eine abgeschlossene Handlung. Alles was man hieraus also ableiten kann, ist, dass sie initial durch Glauben gerettet wurden. Ob anschließend noch eine fortdauernde Rettung durch Werke stattfindet, bleibt offen. Wichtig ist einfach zu erkennen, dass alles die Gnade Gottes zur Grundlage hat und wir uns daher nicht rühmen können.

Einmal gerettet, immer gerettet?

Kriterien für die Widerlegung eines Reformierten (Calvinisten)

  • Es darf nicht einfach nur gezeigt werden, dass eine Heiligung notwendig ist fürs Heil.
    • Das glauben Reformierte auch.
    • Sie glauben ja, dass die Heiligung vorherbestimmt ist für die wahren Gläubigen und auf jeden Fall passieren wird.
  • Auch reichen bloße Warnungen in der Bibel vor der Gefahr des Abfalls nicht aus.
    • Die Reformierten glauben ja gerade, dass Gott die wahren Christen so vorherbestimmt, dass sie in diese Gefahren nicht reinlaufen werden bzw. vielleicht sogar gerade durch diese biblischen Warnungen von diesen Gefahren abgehalten werden.
  • Es reicht nicht aus, Einzelschicksale in der Bibel zu finden, wo jemand verloren geht, von dem man aber nicht genau weiss, ob er ein echter Christ war.
  • Es reicht nicht aus zu zeigen, dass ein Christ Probleme bekommt oder himmlische Belohnungen verliert, wenn er sündigt.
    • Es muss explizit klar sein, dass er sein Heil verlieren kann.
  • Es muss also prinzipiell gezeigt werden, dass ein echter Christ auch doch noch in der Hölle landen kann.
    • Wenn mindestens ein Vers gefunden werden kann, der klar belegt, dass ein echter erretteter Christ doch noch in der Hoelle landen kann, dann ist “einmal gerettet, immer gerettet” widerlegt.
    • Da der Reformierte die All-Aussagen trifft (alle Christen kommen in den Himmel; kein Christ kommt in die Hölle), reicht ein schwarzer Schwan und der Reformierte ist widerlegt.
      • Alle möglichen Argumente des Reformierten sind dadurch indirekt widerlegt worden, ohne dass man diese noch einmal extra untersuchen müsste.

Wenn Christen wieder verloren gehen können, dann diene dies angeblich nicht zur Ehre Gottes

  • Wenn überhaupt jemand, egal ob Christ oder Nicht-Christ, verloren geht, dann könnte man frecher Weise sagen, dass es nicht zur Ehre Gottes dient, weil Gott nicht fähig sei, alle zu retten.
    • Wenn man aber sagt, dass diese Verlorenen die Gerechtigkeit Gottes unterstreiche, und sie dennoch zur Ehre Gottes dienen, dann kann man auch sagen, dass jene, die anfangs errettet waren und dann wieder abfallen, auch zur Ehre Gottes dienen, weil sie zeigen, dass man Gott nicht zum Narren halten kann.
    • Wir sehen also, man kann alle Fälle irgendwie auch zur Ehre Gottes auslegen.
    • Gott hat weiterhin noch Seine Erwählten, die es in den Himmel schaffen werden. Diese dienen genug zur Ehre Gottes und zeigen, dass Gott Menschen erretten kann.
  • Dass Gott auch Menschen in die Hölle lässt, zeigt ja bereits die niemals Erretteten. Diese sind offenbar nötig, egal welcher Theologie man folgt. Er hätte ja im Calvinismus auch alle retten können.
  • Gott muss niemanden etwas beweisen.

Heilsgewissheit kommt aus Taten

  • Wenn wir ein für alle mal durch Glauben allein gerechtfertigt wären, dann dürften unsere Werke und Taten nicht zu unserer Heilsgewissheit beitragen, sondern nur die Tatsache unseres Glaubens.
    • Wenn es Verse in der Bibel gibt, welche eine Heilsgewissheit aus unseren Taten schöpft, läuft das der Sola Fide Theologie entgegen und ist mindestens mal ablenkend und verwirrend.
    • Es müsste eigentlich heißen, dass man nur auf Christus und nicht auf Werke vertrauen dürfte. Manche Protestanten erkennen das und predigen auch gegen die Verlierbarkeit des Heils.
  • Die Bibel lehrt das Halten der Gebote als Maßstab für wahre Erkenntnis Gottes und die Vereinnahmung der Wahrheit.
    • 1Joh 2,3-4“Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht;”1Joh 2,3-4
  • Liebe zu den Brüdern wird als Beleg für das neue Leben gewertet und fehlende Liebe als Beleg für das Verbleiben im Tod.
    • 1Joh 3,14“Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod.”1Joh 3,14
    • Diese Liebe erkennen wir aber wiederum am Halten der Gebote Gottes.
    • 1Joh 5,2-3“Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.”1Joh 5,2-3

Ewiges Leben bedeutet nicht nicht-endende Existenz

  • Auch die Ungläubigen, werden eine nicht-endende Existenz und somit ein unendlich langes Leben in der Hölle haben.
  • Es geht um das ewige Leben IN Gott, denn nur Gott ist aus sich heraus ewig.
    • Ewiges Leben ist biblisch definiert als die ewige Existenz in der Erkenntnis Gottes.
    • Joh 17,3“Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.”Joh 17,3
  • Ewiges Leben:
    • Ewig ist ein Adjektiv, kein Adverb
    • Es ist das Leben, dass Ewigkeitsqualitäten hat (Adjektiv).
      • Es ist das Leben in Christus!
    • Es ist nicht der Besitz des Lebens, der ewig ist (Adverb).
      • Nicht: Das Leben ewiglich haben.
      • Sondern: Das ewige Leben haben.
    • Beweis:
      • 1Joh 3,15“Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder; und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat.”1Joh 3,15
      • Hier ist es redundant ausgeführt, damit es ganz klar ist: “Ewiges Leben bleibend (in sich) haben” zeigt, dass man es auch verlieren. Man hat es in sich, aber man verfügt nicht darüber.
    • Das ewige Leben ist in Christus.
      • 1Joh 5,11“Und darin besteht das Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.”1Joh 5,11
      • Und wir müssen in Christus bleiben, um nicht verloren zu gehen.
      • Joh 15,6“Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er weggeworfen wie die Rebe und verdorrt; und solche sammelt man und wirft sie ins Feuer, und sie brennen.”Joh 15,6

Kindschaft Gottes garantiert noch kein Erbe

  • Es ist korrekt, dass Kinder Gottes normalerweise das ewige Leben erben.
  • Allerdings lernen wir am Beispiel Esaus, dass eine Enterbung auch möglich ist bzw. das Erbe schon vorzeitig gegen etwas Geringeres eingetauscht werden kann.
    • Hebr 12,14-17“Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird! Und achtet darauf, dass nicht jemand die Gnade Gottes versäumt, dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwächst und Unheil anrichtet und viele durch diese befleckt werden, dass nicht jemand ein Unzüchtiger oder ein gottloser Mensch sei wie Esau, der um einer Speise willen sein Erstgeburtsrecht verkaufte. Denn ihr wisst, dass er nachher verworfen wurde, als er den Segen erben wollte, denn obgleich er ihn unter Tränen suchte, fand er keinen Raum zur Buße.”Hebr 12,14-17
    • Wir lernen hieraus: Ohne Heiligung kein Heil.
      • Diese Heiligung ist kein Status des Gerechtfertigten, sondern muss mit Taten erwirkt werden (”jagen”).
    • Esau hat sein Erbe (Erstgeburtsrecht) verkauft und somit verloren.
      • Der Verkauf qualifiziert ihn in neutestamentlicher Sprache laut der Hebräer-Stelle als “Unzüchtiger und Gottloser”.
      • Wer also bspw. Unzucht betreibt ist somit auf einem Level wie jemand, der sein Erbe verkauft.
        • Unzucht ist also das Verkaufen bzw. das Loswerden des Erbes des Ewigen Lebens.
  • Christen werden gewarnt, dass man mit bestimmten Sünden das Erbe nicht erbt.
    • 1Kor 6,7-11“Es ist ja überhaupt schon ein Schaden unter euch, dass ihr Prozesse miteinander führt. Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? Stattdessen übt ihr Unrecht und übervorteilt, und dies gegenüber Brüdern! Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder, weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben.  Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes!”1Kor 6,7-11
    • Sie werden nicht bloß an ihr altes Leben erinnert.
    • Sie sollen sich explizit nicht irren!
  • Christen werden nach vergangener Warnung wieder vor bestimmten Sünden voraussagend gewarnt, die vom Erbe ausschließen.
    • Gal 5,19-21“Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen; Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, dass die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden.”Gal 5,19-21
    • Die Galater werden explizit als Brüder adressiert in Gal 1,2.
  • Es ist zu wissen, dass bestimmte Sünder nicht miterben werden, und dies wird als Begründung genommen, ebenfalls diese Sünden zu vermeiden.
    • Eph 5,1-5“Werdet nun Gottes Nachahmer als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, zu einem lieblichen Geruch für Gott. Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht soll nicht einmal bei euch erwähnt werden, wie es Heiligen geziemt; auch nicht Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzeleien, die sich nicht gehören, sondern vielmehr Danksagung. Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger (der ein Götzendiener ist), ein Erbteil hat im Reich des Christus und Gottes.”Eph 5,1-5
  • Die Miterbschaft der Gotteskindschaft wird an die Bedingung geknüpft, dass wir auch mit Christus leiden.
    • Röm 8,14-17“Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus; wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden.”Röm 8,14-17
    • Der Umkehrschluss ist also, dass wenn ich nicht leiden will, auch nicht mehr miterben kann.
  • Jesus persönlich beantwortet, dass man zum Erben des ewigen Lebens bestimmte Werke vollbringen muss.
    • Lk 10,25-28 bzw. Mk 10,17-31 (Der reiche Jüngling)
    • Nicht unbedingt für die initiale Rechtfertigung, aber mindestens im Prozess der Heiligung.
    • Und Er gibt kein Anzeichen, dass man dies nicht schaffen könnte, sodass dies keine Ausrede ist und dass eine pädagogische Absicht auszuschließen ist.
      • Diese hätte klar formuliert werden müssen, da die Lehre sonst zu eindeutig Werke als Voraussetzung für das Erbe angibt.
  • Einwand: Es kann eingewendet werden, dass das Erben des Reiches Gottes und das Erben des ewigen Lebens zwei verschiedene Dinge seien.
    • Es mag sein, dass es hier Aspekte gibt, die zu unterscheiden sind, aber letztlich beschreiben sie beide das Heil, denn beide stehen im Kontrast zur Hölle.
      • Mk 9,47“Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Reich Gottes eingehst, als dass du zwei Augen hast und in das höllische Feuer geworfen wirst,”Mk 9,47
      • Demnach ist es hier nur Wortklauberei, was geerbt wird, denn beides beschreibt ja die ewige Errettung.
    • Jesus setzt in der Parallelstelle in Mt 19,16-25 sowohl Reich der Himmel (V. 23) und Reich Gottes (V. 24) gleich, als auch Seine Jünger, die es mit der Errettung gleichsetzen (V. 25). Die Eingangsfrage des reichen Jünglings hingegen bezog sich aber auf das ewige Leben (V. 16).
      • Mt 19,16-25“16 Und siehe, einer trat herzu und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen? 17 Er aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein! Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote! 18 Er sagt zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Das »Du sollst nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! 19 Ehre deinen Vater und deine Mutter!« und »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« 20 Der junge Mann spricht zu ihm: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend an; was fehlt mir noch? 21 Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach! 22 Als aber der junge Mann das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter. 23 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher hat es schwer, in das Reich der Himmel hineinzukommen! 24 Und wiederum sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt! 25 Als seine Jünger das hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Wer kann dann überhaupt gerettet werden?”Mt 19,16-25
      • Somit gilt in Bezug auf die Konsequenz des Erb-Verlustes: Errettung = Ewiges Leben = Reich Gottes = Reich der Himmel
      • Dabei ist es irrelevant, ob das Reich Gottes jetzt schon angebrochen ist oder nicht, denn hier hat es ganz klar eben auch eine eschatologische-soteriologische Komponente. Und um diese geht es beim Erben und in diesem Kontext.

Christus anzuziehen garantiert noch kein Heil

  • Es muss zunächst einmal überhaupt grundsätzlich gefragt werden:
    • Zieht man Christus an, wenn man gläubig wird?
    • Wie zieht man Christus an?
  • Auch Gläubige werden aufgefordert Christus noch anzuziehen, das im Gegensatz dazu besteht, bestimmte Sünden zu tun.
    • Röm 13,13-14“Lasst uns anständig wandeln wie am Tag, nicht in Schlemmereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid; sondern zieht den Herrn Jesus Christus an und pflegt das Fleisch nicht bis zur Erregung von Begierden!”Röm 13,13-14
    • Das impliziert, dass man Christus ausgezogen (oder überhaupt nie angezogen) hat, wenn man so lebt.
      • Wenn man aber meint, dass man Christus auch ausziehen kann, dann kann man das Anziehen Christus nicht mehr als Heilsgarantie deuten.
    • Es handelt sich definitiv um Gläubige, da sie als in der Vergangenheit gläubig Gewordene angesprochen werden.
    • Röm 13,11“Und dieses [sollen wir tun] als solche, die die Zeit verstehen, dass nämlich die Stunde schon da ist, dass wir vom Schlaf aufwachen sollten; denn jetzt ist unsere Errettung näher, als da wir gläubig wurden.”Röm 13,11
    • Endgültige Errettung ist übrigens in der Zukunft und fällt nicht mit dem Glauben zusammen.
    • Man zieht Christus mit der Taufe an und nicht mit dem Glauben.
    • Gal 3,27“denn ihr alle, die ihr in Christus hinein getauft seid, ihr habt Christus angezogen.”Gal 3,27

Locus classicus: Hebr 10,26-39

  • Ist dieses Kapitel nur hypothetisch?
    • Dann wäre es nutzlos, weil es ja doch nicht eintreffen kann.
    • Maximal könnte es als souveräne Warnung Gottes verstanden werden, die die Erwählten vom Abfall abhalten soll.
    • Dann wäre es aber immer noch ein dreieckiges Viereck, also ein Widerspruch in sich selbst, vor dem gewarnt wird, da so ein hypothetischer Glaubensabfall sowieso nicht ins Konzept der forensischen Rechtfertigungslehre passt.
  • “26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig,”
    • Hebr 10,1-4“1 Denn weil das Gesetz nur einen Schatten der zukünftigen [Heils-] Güter hat, nicht die Gestalt der Dinge selbst, so kann es auch mit den gleichen alljährlichen Opfern, die man immer wieder darbringt, die Hinzutretenden niemals zur Vollendung bringen. 2 Hätte man sonst nicht aufgehört, Opfer darzubringen, wenn die, welche den Gottesdienst verrichten, einmal gereinigt, kein Bewusstsein von Sünden mehr gehabt hätten? 3 Stattdessen geschieht durch diese [Opfer] alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. 4 Denn unmöglich kann das Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen!”Hebr 10,1-4
    • Die Ausgangslage in Hebr 10 ist, dass die Opfer des alten Bundes “Sünden nicht hinwegnehmen können”. Im Kontrast dazu steht das vollkommene Opfer Jesu, welches dies kann.
    • Nur das Opfer Jesu kann wirklich das Gewissen reinigen und uns in den Stand der heiligmachenden Gnade versetzen.
    • Wenn wir aber nach unserer Heiligung durch Jesu Opfer wieder mutwillig sündigen (Todsünde), dann gibt es kein anderes Opfer mehr, was wir bringen könnten. Zwar können wir noch durch das Sakrament der Beichte das Opfer Jesu wieder in Anspruch nehmen, doch wir sind erstmal auf dem Weg zum Gericht, also haben wir unsere heiligmachende Gnade verloren:
  • “27 sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird. 28 Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muss er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin; 29 wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?”
    • Eine schlimmere Strafe erwartet uns als im Alten Bund. Diese war aber schon die Todesstrafe. Es kann also keine weltliche Strafe mehr gemeint sein, denn die Todesstrafe ist die schlimmste weltliche Strafe. Also ist die gemeinte Strafe der Verlust des Heils!
      • Auch wird gesagt “er muss OHNE ERBARMEN sterben”. Das impliziert, dass das Weiterleben lassen ein Erbarmen wäre. Somit kann keine weltliche Strafe schlimmer sein als der Tod, denn solch eine Strafe würde hiernach als Erbarmen gelten!
    • Hier wird nochmal ganz klar, dass sich der Text an errettete Christen richtet, da sie durch das Blut Jesu geheiligt wurden.
    • Das Blut wurde auf den vermeintlichen und tatsächlichen Christen bereits angewendet.
    • Und es wird das Blut des Bundes genannt, also ein bereits bestehender Bund vorausgesetzt.
  • “30 Denn wir kennen ja den, der sagt: »Die Rache ist mein; ich will vergelten!, spricht der Herr«, und weiter: »Der Herr wird sein Volk richten«.”
    • Auch hier gibt es wieder ganz klar ein Gericht in Bezug auf sein Volk und nicht unerrettete Nicht-Christen.
  • “31 Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! 32 Erinnert euch aber an die früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet wurdet, viel Kampf erduldet habt, der mit Leiden verbunden war, 33 da ihr teils selbst Schmähungen und Bedrängnissen öffentlich preisgegeben wart, teils mit denen Gemeinschaft hattet, die so behandelt wurden.”
    • Hier gibt es wieder eine Bestätigung dafür, dass es sich um echt “erleuchtete” Christen handelt, die sogar viel erlitten haben. Es sind also keine 0815 Pseudo-Christen.
  • “34 Denn ihr hattet Mitleid mit mir in meinen Ketten bewiesen und den Raub eurer Güter mit Freuden hingenommen, weil ihr in euch selbst gewiss seid, dass ihr ein besseres und bleibendes Gut in den Himmeln besitzt.”
    • Die erwähnten Christen hatten sogar Heilsgewissheit, da sie ein bleibendes Gut im Himmel haben.
  • “35 So werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat! 36 Denn standhaftes Ausharren tut euch not, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung erlangt.”
    • Hier wird einfach mal wieder vorausgesetzt, dass es sich um Christen handelt. Und entsprechend des Themas wird eben auf das Ausharren gepocht, das als Gegenmittel zum Abfallen steht.
  • “37 Denn noch eine kleine, ganz kleine Weile, dann wird der kommen, der kommen soll, und wird nicht auf sich warten lassen. 38 »Der Gerechte aber wird aus Glauben leben«; doch: »Wenn er feige zurückweicht, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben«.”
    • Wer dauerhaft im Glauben besteht, wird leben. Wer aber abbricht und zurückweicht, wird Gottes Wohlgefallen nicht haben.
    • Zurückweichen impliziert, dass man ja bereits an der richtigen Stelle steht, von der man nun zurückweicht.
  • “39 Wir aber gehören nicht zu denen, die feige zurückweichen zum Verderben, sondern zu denen, die glauben zur Errettung der Seele.”
    • Das Zurückweichen führt zum Verderben, was im Kontrast zur Errettung der Seele, also des Heils, steht.

Weitere Stellen, die eine Verlierbarkeit des Heils von echten Christen lehren

  • Brüder, die im Fleisch leben, gehen in den Tod (als Kontrast zum ewigen geistlichen Leben).
    • Wenn der Tod nur hypothetisch ist, dann ist das Leben auch nur hypothetisch:
    • Röm 8,12-13: „So sind wir also, ihr Brüder, dem Fleisch nicht verpflichtet, gemäß dem Fleisch zu leben! Denn wenn ihr gemäß dem Fleisch lebt, so müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, so werdet ihr leben.“ Röm 8,12-13
  • Jemand wurde die ganze Schuld erlassen, er war nicht barmherzig und wurde dann doch zur Begleichung der Schuld gezwungen.
    • Mt 18,34-35“Und voll Zorn übergab ihn sein Herr den Folterknechten, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war. So wird auch mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn ihr nicht jeder seinem Bruder von Herzen seine Verfehlungen vergebt.”Mt 18,34-35
    • Protestanten kommen hier nur raus, wenn sie ein Fegefeuer postulieren würden. Denn sie meinen ja, dass man die unendliche Schuld sowieso nicht abbezahlen kann.
    • Und wenn Jesus unsere Schuld bezahlt hat, kann Er sie auch wieder von uns einfordern wie Er es aber laut diesem Gleichnis tut.
    • Das Werk am Kreuz reicht zwar aus, ist aber keine Garantie, dass Gott es auch auf uns anwendet.
  • Der Weinstock und die Reben: Joh 15,5-6
    • “5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.”
      • Wer in Christus ist, ist ein offensichtlich wiedergeborener Christ.
      • 2Kor 5,17“Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!”2Kor 5,17
    • “6 Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er weggeworfen wie die Rebe und verdorrt; und solche sammelt man und wirft sie ins Feuer, und sie brennen.”
      • Ganz klare Bildsprache für die Hölle.
      • Wer also nicht in Jesus bleibt, kommt in die Hölle, obwohl er wiedergeborener Christ war.
  • Vergebliches Glauben bedeutet Glauben ohne das Heil am Ende zu erlangen.
    • 1Kor 15,1-2“1 Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, 2 durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe — es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt hättet.”1Kor 15,1-2
    • Es sind Brüder.
    • Sie haben das Evangelium angenommen.
    • Sie standen fest im Evangelium.
    • Errettet wird man durch das Evangelium aber nur, wenn man am Wort festhält.
  • Gleichnis vom Sämann: Lk 8,11-13:
    • “11 Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes.”
      • Jesus gibt die inspirierte Auslegung. Alles was hier steht, ist also nicht hinterfragbar.
    • “12 Die am Weg sind die, welche es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und gerettet werden.”
      • Das Wort im Herzen bringt den rettenden Glauben hervor.
    • “13 Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeit lang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab.”
      • Diese haben offensichtlich schon Glauben, aber fallen eben ab.
      • Man kann nur von etwas abfallen, dem man vorher auch tatsächlich angehangen hat.
    • Auch das nächste Beispiel der Dornen ist eine Steigerung.
    • Und die, die es im Herzen behalten und Frucht bringen, bei denen dauert der Glaube am Längsten.
      • Er bringt “standhaftes Ausharren” (V.15), das ja zum Heil nötig ist.
      • Hebr 10,36“Denn standhaftes Ausharren tut euch not, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung erlangt.”Hebr 10,36
      • Es ist offensichtlich immer eine weitere Steigerung, ein Next Level, da.
      • Demnach muss das zweite Beispiel schon weiter sein, als das erste. Und tatsächlich sind sie auch schon zum Glauben gelangt.
      • Standhaftes Ausharren hat aber nur der auf dem höchsten Level im letzten Beispiel. Somit kann man Glauben haben, ohne das Heil letztlich zu erlangen, wenn es an standhaftem Ausharren fehlt.
    • Es wäre merkwürdig, wenn im selben Kontext der eine Glaube rettend ist (“glaubend gerettet werden” (Partizip)) und der andere auf einmal kein rettender Glaube ist.
  • Sünde kann zur Hölle führen und man muss sie mit allen Mitteln versuchen zu vermeiden.
    • Mt 18,8“Wenn aber deine Hand oder dein Fuß für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Es ist besser für dich, dass du lahm oder verstümmelt in das Leben eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füße hast und in das ewige Feuer geworfen wirst.”Mt 18,8
    • Es wird impliziert, dass die Adressaten dieser Warnung bereits auf dem Weg zum Himmel sind, also Gläubige sind, denn es wird ihnen die Alternative genannt, dass sie besser verstümmelt in den Himmel gehen sollen.
    • Kein Wort von Glauben allein oder überhaupt, dass sie erstmal anfangen sollten zu glauben.
  • Der Knecht (Christ) Gottes, muss nützlich sein und Werke tun, sonst wird er in die Hölle geworfen.
    • Mt 25,30“Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.”Mt 25,30
  • Jesus ermahnt Juden, die an ihn geglaubt haben (Perfekt), dass sie im Wort bleiben sollen.
    • Joh 8,31“Da sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger”Joh 8,31
    • Bleiben impliziert, dass sie es schon sind.
    • Sie scheinen aber schon abgefallen zu sein, denn Jesus nennt sie nicht Kinder Gottes (V. 42), sondern Kinder des Teufels (V. 44). Sie glauben ihm nicht mehr (V. 46) und sie sind nicht aus Gott (V. 47).
    • Sehen so welche aus, die errettet sind? Aber die angesprochenen Juden haben in der Vergangenheit an ihn geglaubt!
  • Sünde führt zum geistlichen Tod.
    • Röm 6,16“Wisst ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müsst ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?”Röm 6,16
    • Der Tod wird hier im Gegensatz zur Gerechtigkeit gestellt, die durch Gehorsam kommt.
    • Leiblicher Tod kann nicht gemeint sein, da der Leib auch ohne Sünde schon sterblich ist.
      • Röm 6,12“So soll nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leib, damit ihr [der Sünde] nicht durch die Begierden [des Leibes] gehorcht;”Röm 6,12
      • Der Leib ist sterblich und darin soll die Sünde nicht herrschen.
      • Mal angenommen die Sünde herrscht darin tatsächlich nicht, so ist der Leib immer noch ein Sterblicher – ganz unabhängig von der Sünde.
      • Dann ergibt es aber keinen Sinn, dass die Sünde, wenn sie denn hinzugefügt werden sollte, zum leiblichen Tod führt, denn der kommt wie dargelegt auch ohne Sünde. Dann ist der ganze Witz dieser Warnung dahin. Also muss sich die Warnung auf den geistlichen Tod beziehen.
  • Man kann aus der Gnade fallen.
    • Gal 5,4“Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen!”Gal 5,4
    • Gnade ist bestimmt soteriologisch gemeint, denn…
      • wir sind losgetrennt von Christus, was impliziert, dass man mit Christus vereint war.
      • die Absicht dieser Lostrennung war ja, um gerecht zu werden (Heil zu bekommen), nur halt eben durchs Gesetz. Deswegen fällt man aus der Gnade.
      • Außerdem wird in V. 1 klar gemacht, dass es sich tatsächlich um echte Christen handelt.
      • Gal 5,1“So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!”Gal 5,1
  • Paulus befürchtet, dass seine Arbeit an den Thessalonichern umsonst gewesen sein könnte.
    • 1Thess 3,5“Darum hielt ich es auch nicht mehr länger aus, sondern erkundigte mich nach eurem Glauben, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit umsonst gewesen sei.”1Thess 3,5
    • Die Thessalonicher sind vorbildliche Christen und werden in der Begrüßung hoch gelobt.
      • 1Thess 1,2-7“2 Wir danken Gott allezeit für euch alle, wenn wir euch erwähnen in unseren Gebeten, 3 indem wir unablässig gedenken an euer Werk im Glauben und eure Bemühung in der Liebe und euer standhaftes Ausharren in der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus vor unserem Gott und Vater. 4 Wir wissen ja, von Gott geliebte Brüder, um eure Auserwählung, 5 denn unser Evangelium ist nicht nur im Wort zu euch gekommen, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in großer Gewissheit, so wie ihr ja auch wisst, wie wir unter euch gewesen sind um euretwillen. 6 Und ihr seid unsere und des Herrn Nachahmer geworden, indem ihr das Wort unter viel Bedrängnis aufgenommen habt mit Freude des Heiligen Geistes, 7 sodass ihr Vorbilder geworden seid für alle Gläubigen in Mazedonien und Achaja.”1Thess 1,2-7
    • Wieso befürchtet Paulus dies also, wenn er doch in der Begrüßung so von ihnen während seines Aufenthaltes dort schwärmt?
    • Wirklich “umsonst” war es ja nur, wenn sie das absolut wichtige Heil nicht erlangen. Wieso glaubt Paulus so etwas, wenn das Heil doch sicher ist?
  • Der verlorene Sohn war verloren.
    • Zwar wurde er letztlich gerettet, zeigt aber, dass man nach dem Christ sein auch zu mindestens temporär faktisch aus dem Heil fallen kann.
    • Denn der Sohn wird “tot” genannt und nicht nur verloren.
    • Und ein Sohn des Vaters ist bereits Christ, denn er ist Erbe!
    • Lk 15,24“Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; und er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.”Lk 15,24
  • Abfall ist schlimmer als niemals geglaubt zu haben.
    • 2Petr 2,20-21“Denn wenn sie durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entflohen sind, aber wieder darin verstrickt und überwunden werden, so ist der letzte Zustand für sie schlimmer als der erste. Denn es wäre für sie besser, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten, als dass sie, nachdem sie ihn erkannt haben, wieder umkehren, hinweg von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot.”2Petr 2,20-21
    • Wenn der letzte Zustand schlimmer ist, als der erste, dann kann der letzte Zustand schon mal nicht das Heil sein, denn es ist immer besser, als alle anderen denkbaren Zustände.
    • Und es geht hier klar um Christen, die der Herr erkauft hat.
      • 2Petr 2,1“1 Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen.”2Petr 2,1
    • Ist aber die Erkenntnis des Herrn und Retters wirklich eine Annahme des Herrn und Retters und wahrer christlicher Glaube?
      • 2Petr 1,2-3“2 Gnade und Friede werde euch mehr und mehr zuteil in der Erkenntnis Gottes und unseres Herrn Jesus! 3 Da seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und [zum Wandel in] Gottesfurcht dient, durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch [seine] Herrlichkeit und Tugend,”2Petr 1,2-3
      • Durch die Erkenntnis Christi kriegen wir alles geschenkt, was zum Leben dient.
      • 2Petr 1,4“4 durch welche er uns die überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben hat, damit ihr durch dieselben göttlicher Natur teilhaftig werdet, nachdem ihr dem Verderben entflohen seid, das durch die Begierde in der Welt herrscht,”2Petr 1,4
      • Die Verheißungen des Heils kriegen wir erst, wenn wir dem Verderben entflohen sind, das durch die Begierde in der Welt herrscht, also während unseres gesamten Aufenthalts in dieser Welt. Solange wir also noch in dieser Welt sind, müssen wir dem Verderben entfliehen und sind noch nicht sicher.
  • Abgefallene sind “zweimal abgestorben”:
    • Jud 12: Diese sind die Schandflecken bei euren Liebesmählern: Ohne Scheu prassen sie mit euch und weiden nur sich selbst. Wasserlose Wolken sind sie, von den Winden dahingetrieben; Bäume, die im Herbst keine Frucht tragen, zweimal abgestorben und entwurzelt; Jud 12
    • Wenn jemand vor der Taufe geistlich tot ist, dann kann man sagen, dass er abgestorben ist.
    • Aber zweimal abgestorben zu sein impliziert auch dazwischen gelebt hat. Man ist also vom Tod zum Leben übergegangen (echter Christ geworden) und dann wieder abgestorben.
    • Vom Tod kann man nicht zum Tod absterben, nur vom Leben zum Tod.
    • Auch impliziert das “entwurzelt” sein, dann man zuvor einmal zur Wurzel (Christus) gehört hat.
  • Simon der Zauberer bereitet sich das Verderben.
    • Simon Magus glaubte wirklich.
      • Apg 8,12-13“12 Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sich Männer und Frauen taufen. 13 Simon aber glaubte auch und hielt sich, nachdem er getauft war, beständig zu Philippus; und als er sah, dass Zeichen und große Wunder geschahen, geriet er außer sich. […]”Apg 8,12-13
      • Simon glaubte auch und lässt sich sogar taufen.
      • Er glaubte an das wahre Evangelium, denn er glaubte AUCH, was die die anderen glaubten.
      • Und die anderen glaubten das Evangelium vom Reich Gottes, das Philippus verkündigte.
    • Simon Magus ist danach trotzdem auf dem Weg ins Verderben.
      • Apg 8,18-22“18 Als aber Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld 19 und sprach: Gebt auch mir diese Vollmacht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt! 20 Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du meinst, die Gabe Gottes mit Geld erwerben zu können! 21 Du hast weder Anteil noch Erbe an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott! 22 So tue nun Buße über diese deine Bosheit und bitte Gott, ob dir die Tücke deines Herzens vielleicht vergeben werden mag;”Apg 8,18-22
      • Petrus sagt, dass der Zauberer ins Verderben geht und dass er kein Anteil am Erbe habe.
      • Petrus ermahnt zur Buße in der Hoffnung, dass Gott ihm vergeben werde. Aber wenn er doch gläubig ist, dann hat Gott ihm doch schon vergeben am Kreuz nach protestantischer Lehre!
    • Es wird keine Korrektur oder Einordnung gegeben trotz scheinbar falschen Evangeliums laut Protestanten.
      • Apg 8,23“23 denn ich sehe, dass du in bitterer Galle steckst und in Fesseln der Ungerechtigkeit! 24 Da antwortete Simon und sprach: Betet ihr für mich zum Herrn, dass nichts von dem, was ihr gesagt habt, über mich komme!”Apg 8,23
      • Der Zauberer bittet sogar um Gebet. Er hatte also keine Heilsgewissheit. Was für ein Evangelium hat Philippus bloß gepredigt?
      • Der Zauberer widerspricht dem Urteil des Petrus auch nicht, um einer möglichen Fehleinschätzung von Petrus entgegenzuwirken.
  • Leute haben im Glauben Schiffbruch erlitten, als sie nicht mehr auf ihr Gewissen gehört haben.
    • 1Tim 1,19: “indem du den Glauben und ein gutes Gewissen bewahrst. Dieses haben einige von sich gestoßen und darum im Glauben Schiffbruch erlitten.”
    • Wenn man im Glauben Schiffbruch erlitten hat, heißt es ja, dass man den Glauben zuvor hatte.

Ausschluss von irdischer Heiligmäßigkeit (totale Verdorbenheit)

  • Keine Stelle in der Bibel beweist, dass wir die Gnade der Heiligkeit nicht auch schon im Diesseits haben können. Im Gegenteil:
    • Es entspricht der Macht Gottes uns hier auch schon heilig zu machen.
      • 2Kor 9,8“Gott aber ist mächtig, euch jede Gnade im Überfluss zu spenden, sodass ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk…”2Kor 9,8
    • Gott kann uns ohne Straucheln bewahren.
      • Jud 24“Dem aber, der mächtig genug ist, euch ohne Straucheln zu bewahren und euch unsträflich, mit Freuden vor das Angesicht seiner Herrlichkeit zu stellen”Jud 24
    • Gott hat alles in uns neu gemacht, hier und jetzt.
      • 2Kor 5,17“Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!”2Kor 5,17
      • Wenn aber wirklich alles anders ist, dann kann man doch mindestens mal nach der Neugeburt in Heiligkeit leben.
    • Das NT kennt Gerechte, die untadelig im Gesetz sind.
      • Lk 1,6“Sie waren aber beide gerecht vor Gott und wandelten untadelig in allen Geboten und Rechtsbestimmungen des Herrn.”Lk 1,6
      • Im Griechischen liegt ein Partizip Präsens vor: “wandelnd”. Es ist also das untadelige Wandeln in allen Geboten, was hier die Gerechtigkeit ausmacht.
    • Sagt nicht Röm 3,10-18, dass alle Menschen schlecht sind?
      • Röm 3,10-18“10 wie geschrieben steht: »Es ist keiner gerecht, auch nicht einer; 11 es ist keiner, der verständig ist, der nach Gott fragt. 12 Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer! 13 Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen betrügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen; 14 ihr Mund ist voll Fluchen und Bitterkeit, 15 ihre Füße eilen, um Blut zu vergießen; 16 Verwüstung und Elend bezeichnen ihre Bahn, 17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht. 18 Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen.«”Röm 3,10-18
      • Mit Lk 1,6 haben wir sowieso schon Ausnahmen gesehen, weshalb deutlich wird, dass hier nicht alle im absoluten Sinne gemeint sein können.
        • Der Mensch Jesus Christus ist ja auch eine allgemein anerkannte Ausnahme (Hebr 4,15).
        • Die kleinen Kinder, die noch keine persönliche Sünde haben, sind hier auch als millionenfache Ausnahmen zu nennen.
      • Es werden einige AT-Zitate verbaut. Teilweise sind mehrere Psalmen für eine Stelle als Quelle denkbar.
      • Wie auch immer, die Aussage muss vom AT gestützt sein.
        • Wenn man aber im Kontext von Ps 14,5 betrachtet (aus diesem Psalm könnten einige Worte sein), dann wird klar, dass Gott hier einen Kontrast der Ungerechten gegenüber den Gerechten aufbaut. Bei den Ungerechten ist keiner, der Gutes tut (Ps 14,1-3). So ist es auch in Römer 3 zu verstehen!
    • Sagt nicht 1Joh 1,8, dass jeder sündig ist?
      • 1Joh 1,8“Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.”1Joh 1,8
      • Dieser Vers soll beweisen, dass jeder Sünde hat. Tatsächlich sagen aber die nächsten Verse, dass zwar jeder in der Vergangenheit gesündigt hat, aber dass Gott uns nach dem Bekenntnis reinigt, sodass wir ohne Ungerechtigkeit verbleiben (und dementsprechend dann auch wandeln können). Es wird nichts über die Zukunft ausgesagt.
        • 1Joh 1,9-10“Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.”1Joh 1,9-10
  • Die Gebote Gottes sind erfüllbar.
    • Das mosaische Gesetz war machbar.
      • Dtn 30,11-14“Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu wunderbar für dich und nicht zu fern. Es ist nicht im Himmel, dass du sagen müsstest: »Wer will für uns zum Himmel fahren und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun?« Es ist auch nicht jenseits des Meeres, dass du sagen müsstest: »Wer will für uns über das Meer fahren und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun?« Sondern das Wort ist sehr nahe bei dir, in deinem Mund und in deinem Herzen, sodass du es tun kannst.”Dtn 30,11-14
    • Gottes Gebote sind nicht schwierig.
      • 1Joh 5,3“Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.”1Joh 5,3
    • Der antichristliche Geist verleugnet, dass Jesus im Fleisch gekommen ist (1Joh 4,2; 1Joh 4,3; 2Joh 1,7).
      • Klar, wer leugnet, dass Jesus Gott ist, der fällt auch darunter.
      • Aber die Aussage geht noch weiter: Wer sagt, dass man das mosaische Gesetz nicht halten kann, der impliziert ja gleichzeitig, dass dann Jesus (perfekter Halter des Gesetzes, siehe Hebr 4,15) nicht ins Fleisch kam, weil man im Fleisch ja nicht die Torah halten kann.
      • Es muss also theoretisch möglich sein, die Torah zu halten.
      • Es ist antichristlich, etwas anderes zu bebaupten.
    • Gott verlangt nicht von allen alles, sondern immer nach dem Maßstab des einzelnen Geschöpfes.
      • Lk 12,48“…Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern.”Lk 12,48
      • Dementsprechend muss auch nicht jeder einen Perfektionsmus-Standard einhalten, der vielleicht gar nicht auf ihn anwendbar ist, um dennoch authentisch heilig zu leben.
  • Die totale Verderbtheit vor der Wiedergeburt kann auch nicht stimmen.
    • Spr 21,21“Wer eifrig danach trachtet, gerecht und gütig zu sein, der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre.”Spr 21,21
    • Gerechtigkeit, Verherrlichung und neues Leben findet man ja nach forensischer Rechtfertigungslehre und calvinistischer totaler Verdorbenheit nur nach der Rechtfertigung und Wiedergeburt.
    • Der Vers suggeriert aber, dass man auch schon vorher nach Gerechtigkeit trachten kann, was einer totalen Verdorbenheit zuwiderläuft.
      • Denn Gerechtigkeit und neues Leben gibt es ja erst nach der forensischen Rechtfertigung und Wiedergeburt.
      • Man kann also nicht etwas voraussetzen, um das vorausgesetzte überhaupt erst zu erlangen.

Antinomismus / Gesetzlosigkeit

  • Es gibt ein Gesetz der Juden und ein Gesetz Christi.
    • 1Kor 9,20-21“Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne; denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetz, damit ich die unter dem Gesetz gewinne; denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz — obwohl ich vor Gott nicht ohne Gesetz bin, sondern Christus gesetzmäßig unterworfen —, damit ich die gewinne, die ohne Gesetz sind.”1Kor 9,20-21
    • Paulus ist nur nicht unter dem Gesetz der Juden (mosaisches Gesetz).
    • Paulus ist aber nicht ohne Gesetz.
    • Die Werke des Gesetzes entsprechen dem Gesetz der Juden.
    • Die Werke der Liebe entsprechen dem Gesetz Christi.
  • Es gibt ein Gesetz des Christus, das wir erfüllen sollen.
    • Gal 6,2“Einer trage des anderen Lasten, und so sollt ihr das Gesetz des Christus erfüllen!”Gal 6,2

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