Kirche & Papsttum

Kirche

Die Sichtbarkeit der Kirche

  • Die Kirche / Gemeinde muss sichtbar sein.
    • Das Lehramt fordert von den Gläubigen Gehorsam im Glauben.
      • Röm 1,5“durch welchen wir Gnade und Aposteldienst empfangen haben zum Glaubensgehorsam für seinen Namen unter allen Heiden”Röm 1,5
      • Man kann aber nur einem Lehramt gehorsam sein, das man identifizieren kann.
      • Die ganzen Kirchen-Ämter wie Lehrer und Älteste sind nur mit einer sichtbaren Kirche möglich.
      • Auch Gemeindezucht, wie sie in der Bibel beschrieben und als selbstverständlich vorausgesetzt wird, ist ohne eine institutionalisierte Kirche nicht möglich und absurd.
  • Jesus beschreibt die Kirche / Gemeinde als sichtbare Dinge:
    • Königreich
    • Herde
    • Weinberg (Mt 20,1)
    • Stadt auf dem Berg
      • Mt 5,14“Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben.”Mt 5,14
      • Was kann per definitionem sichtbarer sein als Licht?
      • Die Stadt kann nicht verborgen sein.
  • Paulus beschreibt die Kirche / Gemeinde als sichtbaren menschlichen Körper (1Kor 12,12ff.).

Die Einheit der Kirche

  • Die Einheit ist ein notwendiges Kriterium der echten Kirche, da Jesus für ihre Einheit (auch die der zukünftigen Kirche) gebetet hat und Sein Gebet nicht unerfüllt bleiben kann.
    • Joh 17,20-21“20 Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden 21 auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.”Joh 17,20-21
  • Paulus beschreibt die Kirche als Gebäude (1Tim 3,15) und als EIN menschlicher Leib (Röm 12,4-5).
    • 1Tim 3,15“damit du aber, falls sich mein Kommen verzögern sollte, weißt, wie man wandeln soll im Haus Gottes, welches die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit.”1Tim 3,15
    • Röm 12,4-5“4 Denn gleichwie wir an einem Leib viele Glieder besitzen, nicht alle Glieder aber dieselbe Tätigkeit haben, 5 so sind auch wir, die vielen, ein Leib in Christus, und als einzelne untereinander Glieder”Röm 12,4-5
  • Es wird von Paulus ausdrücklich eine innere UND äußere Einheit gefordert.
    • Eph 4,3-6“3 und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens: 4 Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; 6 ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.”Eph 4,3-6
  • Paulus ermahnt zur Einheit, indem er vor Schismen warnt.
    • 1Kor 1,10“Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft des Namens unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle einmütig seid in eurem Reden und keine Spaltungen unter euch zulasst, sondern vollkommen zusammengefügt seid in derselben Gesinnung und in derselben Überzeugung.”1Kor 1,10

Die Unfehlbarkeit der Kirche

  • Die Kirche wird vom Heiligen Geist geleitet in alle Ewigkeit.
    • Joh 14,16“Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit”Joh 14,16
    • Joh 16,13“Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.”Joh 16,13
  • Die Kirche spricht in der Autorität Gottes.
    • Lk 10,16“Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, der verwirft mich; wer aber mich verwirft, der verwirft den, der mich gesandt hat.”Lk 10,16
    • Apg 1,8“sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!”Apg 1,8
    • Joh 13,20“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer den aufnimmt, den ich senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.”Joh 13,20
    • 1Tim 3,15“damit du aber, falls sich mein Kommen verzögern sollte, weißt, wie man wandeln soll im Haus Gottes, welches die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit.”1Tim 3,15
  • Wenn die Kirche aber von Gott geleitet ist, die Wahrheit ist und in Autorität Gottes spricht, dann ist sie in ihren letztgültigen Aussagen auch notwendigerweise unfehlbar, weil Gott unfehlbar ist.
    • Daraus abgeleitet ist, dass wenn der Papst innerhalb der Kirche eine letztgültige Aussage treffen darf, er in diesen Aussagen dann auch unfehlbar sein muss.
  • Schon im Alten Bund gab es die Unfehlbarkeit der “Gemeinde”, die Jesus auch bestätigt.
    • Mt 23,2-3“2 und sprach: Die Schriftgelehrten und Pharisäer haben sich auf Moses Stuhl gesetzt. 3 Alles nun, was sie euch sagen, dass ihr halten sollt, das haltet und tut; aber nach ihren Werken tut nicht, denn sie sagen es wohl, tun es aber nicht.”Mt 23,2-3
    • Wäre diese Instanz nicht unfehlbar gewesen, wäre es unmoralisch von Jesus gewesen, Gehorsam gegenüber dieser einzufordern.

Papsttum

Petrus hat eine besondere Stellung unter den Aposteln

  • Jesus betet nur für Petrus, dass sein Glaube nicht aufhöre und er soll seine Bruder deswegen darin stärken.
    • Lk 22,31-32“Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder!”Lk 22,31-32
    • Petri Glaube hört nicht auf.
    • Er bewahrt somit immer den rechten Glauben.
    • Er ist also in endgültigen Glaubensfragen unfehlbar.
  • Petrus wird aus der Menge der Jünger herausgehoben.
    • Mk 16,7“Aber geht hin, sagt seinen Jüngern und dem Petrus, dass er euch nach Galiläa vorangeht. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat!”Mk 16,7
    • “Petrus und die Apostel”, nicht “Petrus und die ANDEREN Apostel”:
    • Apg 5,29“Aber Petrus und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!”Apg 5,29
    • Lk 9,32“Petrus aber und seine Gefährten waren vom Schlaf übermannt. Als sie aber erwachten, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen.”Lk 9,32
    • Petrus wird auch hier wieder extra erwähnt:
    • Apg 2,37“Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder?”Apg 2,37
    • Petrus ist eine ganz eigene Kategorie für sich.
    • Petrus wird viel häufiger als alle anderen Apostel erwähnt (152-mal).
  • Petrus wird “der Erste” (protos) genannt, obwohl er chronologisch nach Andreas berufen wurde.
    • Mt 10,2“Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese: der erste Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes;”Mt 10,2
    • Andreas’ Berufung:
    • Joh 1,40-42“Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. Dieser findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (das heißt übersetzt: den »Gesalbten«). Und er führte ihn zu Jesus. Jesus aber sah ihn an und sprach: Du bist Simon, Jonas Sohn, du sollst Kephas heißen (das heißt übersetzt: »ein Stein«).”Joh 1,40-42
    • Es muss also hierarchisch gemeint sein.
    • Auch wird Petrus immer zuerst aufgelistet, während Judas, der Verräter, zuletzt aufgelistet wird. Die Reihenfolge der anderen Jünger variiert.
  • Wenn Petrus gesprochen hat, werden selbst heftige Auseinandersetzungen (Apg 15,7) entschieden.
    • Niemand widerspricht danach noch (Apg 15,12).
  • Er stand bei der Geburt der Kirche am Pfingstfest auf, um sie zu leiten (Apg 2,14).
  • Petrus ergreift häufig die Leitung und spricht im Namen der Apostel (Mt 19,27; Apg 1,15; Apg 2,14).

Petrus hat die Schlüsselgewalt inne (Unfehlbarkeit und Herrschaft)

  • Ist Petrus aber der Herrscher der Kirche und ist die Kirche die Grundfeste der Wahrheit (1Tim 3,15), letzte diesseitige Autorität (Mt 18,17-18) und vom Heiligen Geist in alle Wahrheit geleitet (Joh 16,13), so muss er in dieser Eigenschaft bei endgültigen Entscheidungen auch unfehlbar sein.
    • Sonst wäre die Kirche fehlbar und der Heilige Geist hätte sie fehlgeleitet.
    • 1Tim 3,15“wie man wandeln soll im Haus Gottes, welches die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit.”1Tim 3,15
    • Mt 18,17-18“Hört er aber auf diese nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und ein Zöllner. Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein.”Mt 18,17-18
    • Joh 16,13“Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.”Joh 16,13
  • Jesus hat 2 Schlüssel in Seinem Besitz und kann diese an Petrus verleihen:
    • Schlüssel des Hauses David (diesseitig): Offb 3,7
    • Schlüssel des Totenreiches (jenseitig): Offb 1,18
  • Nur Petrus bekommt die Schlüssel des Himmelreiches
    • Mt 16,19“Und ich will dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein; und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.”Mt 16,19
    • Was er auf Erden bindet und löst, wird so auch immer Himmel sein.
    • Die Apostel haben auch (in Einheit mit Petrus) die Bindegewalt (Mt 18,18), jedoch bekommt nur Petrus auch die Schlüssel.
      • Er soll darüber hinaus die Herde weiden (Joh 21,17).
    • Der Himmel garantiert also, dass Petrus hier unfehlbar handelt (weil er immer das tut, wie es auch im Himmel sein wird), wenn nicht sogar, dass er hier die Entscheidungsmacht hat (dass der Himmel sich nach seinen Entscheidungen richtet).
      • Der Himmel kann per definitionem nicht irren.
    • Es ist eine NT-Parallele zu den Schlüsseln des Koenigs David (Jesus ist offensichtlich der neue König) und begründet somit seine Stellvertreterschaft und somit Vollmacht Jesu.
      • Jes 22,20-23“Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkijas, berufen, und ich werde ihn mit deinem Gewand bekleiden und mit deinem Gürtel fest umgürten und deine Vollmacht in seine Hand legen. Er wird den Bürgern von Jerusalem und dem Haus Juda ein Vater sein. Ich will ihm auch den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, sodass, wenn er öffnet, niemand zuschließen kann, und wenn er zuschließt, niemand öffnen kann. Und ich will ihn als Pflock einschlagen an einem festen Ort, und er soll ein Ehrenthron für das Haus seines Vaters werden…”Jes 22,20-23
      • Der Papst ist ein fester Pflock in der Katholischen Kirche. Niemand kann ihn richten. Er ist auf Lebenszeit gewählt.

Parallelen zwischen Petrus und dem Verwalter des Königs David:

König David: König Jesus:
Übertragung der Verwaltung (Jes 22,15) Übertragung der Kirche auf Erden an Petrus
Amt mit Nachfolgern (Jes 22,19-21) Petrusamt (wie Apostelamt mit Nachfolgern: Apg 1,20)
Vater über die Nation (Jes 22,21) Papst = “Vater”
Dient davidischem König (Jes 22,22) Dient davidischem König (Jesus)

Namensänderung in Mt 16,16-18

  • In der Bibel sind Namensänderungen immer Programm (siehe Abram zu Abraham).
  • Wenn sich der Fels, auf dem die Kirche gebaut wird, nur auf das Bekenntnis von Petrus bezieht, wieso benennt Jesus ihn dann als Person um?
    • Auch ist die Person, der Glaube und das Bekenntnis nicht voneinander zu trennen. Es kommt als ein Paket. So ließe sich das sogar noch gutwillig harmonisieren.
  • Petra bedeute nicht Petros
    • Jesus ist eben nicht politisch korrekt und unterscheidet auch sprachlich noch in Geschlechter!
      • Deswegen muss Er Petrus die männliche Form von Petra geben.
      • Jesus will Petrus nicht als Transgender darstellen. 😄 😆 😃
    • Im Aramäischen erübrigt es sich ohnehin (Kephas).
      • Jesus sprach Aramäisch
        • Mk 5,41: “Talita kumi!” wird erklärt.
        • Mt 27,46: “Eli, Eli, lama sabachthani” wird übersetzt.
        • Joh 1,42: “Und er führte ihn zu Jesus. Jesus aber sah ihn an und sprach: Du bist Simon, Jonas Sohn, du sollst Kephas heißen (das heißt übersetzt: »Fels«).”
          • Fels heißt hier im Griechischen “Petros” und nicht “Petra”.
          • Damit hat sich die sprachliche Diskussion erübrigt: Kephas = Petros!
    • Jesus machte sich extra die Mühe um nach Banias zu reisen, um den Punkt mit “Gates of Hades” plastisch klar zu machen. Und nein, Er meinte nicht diese Örtlichkeit, sondern Petrus. Denn die Kirche wurde nicht in Banias literal gebaut.
    • Jesus als einziges Fundament?
      • Jesus ist hier der Erbauer, nicht das Fundament der Kirche.
        • In 1Kor 3,11 sind Apostel die Erbauer und Jesus das Fundament (umgekehrt; unterschiedliche Metaphern).
      • Jesus ist auch der Hirte, und trotzdem setzte er Hirten ein.
      • Jesus ist das Licht der Welt (Joh 8,12) und trotzdem macht Er Seine Nachfolger zum Licht der Welt (Mt 5,14).
      • Selbst mit dem Teufel teilt Jesus Titel
        • Morgenstern (Luzifer): Jes 14,12 vs. Offb 22,16
        • Löwe: 1Petr 5,8 vs. Offb 5,5
      • Die Apostel und Propheten werden durchaus als Fundament angesehen (Eph 2,20), während Jesus der Eckstein ist.
      • Die 12 Grundsteine in Offb 21,14 stehen auch für die Apostel.
      • Abraham wird auch der Fels des alten Bundes genannt (Jes 51,1-2).
        • Fels war also ein bekannter jüdischer Ehrentitel für den Glaubensvater und somit von hoher Relevanz.
        • Ist Abraham auch nicht wirklich der Fels, weil Gott der Fels ist (1Sam 2,2; 2Sam 22,2), obwohl es so klar in Jesaja steht?
    • Die Satzstruktur deutet sehr auf Petrus als Thema hin:
      • Du, Dir, Dir, Du, ETWAS ANDERES?, Dir, Du, Du (Sandwich?)
      • Oder ist es nicht wahrscheinlich, dass auch das Ding in der Mitte der grammatikalischen Struktur, Petrus ist?
      • Ansonsten sollte der Schreiber es lieber deutlich machen, das plötzlich Jesus, der Glaube, das Bekenntnis oder sonst etwas gemeint ist. Denn anhand der Satzstruktur liegt nichts ferner als das!

Das Petrusamt wird weitergetragen

  • Nach Mt 28,20 sagte Jesus zu seinen Aposteln, einschließlich Petrus, dem von ihm ernannten obersten Hirten, er werde bei IHNEN (den Aposteln) sein bis zum Ende der Welt, was bedeutet, dass das Apostelamt, welches nach Apg 1,20 das Bischofsamt ist, und das Petrusamt bis dahin weitergetragen werden.
  • Auch der Stellvertreter des Königs im Alten Testament wurde natürlich ersetzt (siehe Jes 22).

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