Maria

Marias Größe

  • Der Heilige Geist stellt Maria über alle anderen Frauen, in dem er Elisabeth inspiriert zu sagen:
    • Lk 1,42-43“42 und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! 43 Und woher wird mir das zuteil, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?”Lk 1,42-43
    • Elisabeth sieht sich also als nicht würdig an, von Maria besucht zu werden, obwohl sie nach Lk 1,6 eine vollendete Gerechte war. Maria ist also größer als eine Heilige.
    • Der Heilige Geist nennt hier die Gruppe der gläubigen und heiligen Frauen, erwähnt Maria aber gesondert:
    • Apg 1,14“Diese alle blieben beständig und einmütig im Gebet und Flehen, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.”Apg 1,14
    • Zudem ist es merkwürdig, dass Elisabeth sich nicht würdig fühlt, obwohl sie doch ihre Verwandte ist (Lk 1,36) und ein Besuch daher eine normale Angelegenheit sein sollte.
    • Die Segnung Marias wird parallel zur Segnung Christi genannt. Dies impliziert auch Parallelen in der Qualität dieser Segnung (ohne Erbsünde; Heiligkeit).
    • Wenn Maria unter den Frauen gesegnet ist, dann bedeutet es, dass sie gesegneter als alle anderen Frauen ist. Dies schließt Eva mit ein, die ohne Erbsünde war. Demnach muss Maria auch diesen Segen haben.
  • Maria wird von allen Generationen (leider jedoch nicht von vielen Protestanten) glückselig preisen.
    • Lk 1,48“dass er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter!”Lk 1,48
  • Es wird argumentiert, dass Maria nur selten in der Schrift vorkommt und daher unbedeutend gewesen sein muss.
    • Moses wird in der Schrift jedoch hunderte Male erwähnt, Johannes der Täufer jedoch nur unter 20 Mal.
    • Dennoch bezeugt die Schrift, dass Johannes bedeutender ist als selbst Moses:
      • Mt 11,11“Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Reich der Himmel ist größer als er.”Mt 11,11

Lehnte Jesus Maria ab?

  • Da Jesus keine halben Sachen macht, sondern das Gesetz in Erfüllung bring (Mt 5,17), und somit das Gebot Vater und Mutter zu ehren (Ex 20,12) perfekt zur Fülle brachte, ist es undenkbar, dass Jesus Seine Mutter auch nur in irgendeiner Art und Weise schlecht gemacht, abgewertet, bloßgestellt oder beleidigt hätte.
  • Dennoch nutzen anti-marianisch eingestellte Protestanten einige Verse immer wieder um ihren Anti-Marianismus auf Jesus zu projizieren:

Mk 3,31-35

  • Mk 3,31-35“31 Da kamen seine Brüder und seine Mutter; sie blieben aber draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. 32 Und die Volksmenge saß um ihn her. Sie sprachen aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder sind draußen und suchen dich! 33 Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter oder wer sind meine Brüder? 34 Und indem er ringsumher die ansah, die um ihn saßen, sprach er: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder! 35 Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und Mutter.”Mk 3,31-35
  • Es wird behauptet Jesus hätte hier Seine Mutter abgewiesen und sie lügend verleugnet.
  • Korrekt ist die Stelle aber wie folgt zu verstehen:
  • Die Mutter Jesu und seine Brüder wollten Jesus wieder sehen und mit ihm reden, was ja ganz normal ist, wenn ein geliebter Angehöriger einige Zeit fort war.
  • Als man Jesus dann mitgeteilt hat, dass Draußen seine Mutter und seine Brüder stünden, die nach ihm verlangten, konnte er diese Situation nutzen und auf dieser entstandenen Basis, die ihre Ursache in der Liebe seiner Angehörigen zu ihm hatte, ansetzen und von hier aus jene Anwesenden, die nicht zu seiner Jüngerschar gehörten, geschickt auf seine anwesenden Jünger verweisen, um sie dann über diese Jünger zu motivieren, in ihre Fußstapfen zu treten und ihm so, wie sie, Jünger und so geistige Brüder, Schwestern und Mütter zu werden. Christus wollte hier also nichts anderes, als neue Jünger zu gewinnen.
  • Jesus war einfach nur ein exzellenter Prediger!
    • Das bedeutet, dass Jesus jede Gelegenheit nutzte, um Jünger und somit Seelen zu gewinnen.
    • Er hat gekonnt eine Situation als Sprungbrett zur Missionierung ausgenutzt.
  • Wenn also Jesus die Anwesenden eingangs rhetorisch fragt: „Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?“ und sie anschließend auf seine geistigen Mütter und Brüder verweist, dann verweist er auf das Wichtigste: Den Willen Gottes tun!
    • Denn genau dies war es ja, was seine Mutter erst zu seiner Mutter gemacht hat: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“ (Lk 1,38)
    • Dadurch, dass Maria als Gottes Magd immer den Willen Gottes tat, war sie allzeit Jesu geistige Mutter (zusätzlich noch zu ihrer biologischen Mutterschaft).
    • Jesus leugnet also nicht die Mutterschaft Marias, sondern verdoppelt indirekt ihre Mutterschaft.

Lk 11,27-28

  • Lk 11,27-28“27 Es geschah aber, als er dies redete, da erhob eine Frau aus der Volksmenge die Stimme und sprach zu ihm: Glückselig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast! 28 Er aber sprach: Glückselig sind vielmehr die, die Gottes Wort hören und es bewahren!”Lk 11,27-28
  • Es wird behauptet, mit seinem benutzten Wort „vielmehr“ habe Jesus die Seligsprechung seiner Mutter verneint.
  • Korrekt ist die Stelle aber wie folgt zu verstehen:
  • Das griechische Wort hinter “vielmehr” ist “Μενοῦνγε” (menounge). Es ist kein verneinendes, sondern ein bejahendes Wort, und bedeutet “gewiss”:
    • Korrekt übersetzt: “Er aber sprach: Gewiss, glückselig sind die, die Gottes Wort hören und es bewahren!”
  • Das bedeutet, dass der Herr mit diesem von ihm benutzen Wort die Seligsprechung Seiner Mutter bestätigt und bekräftigt.
    • Denn Maria hat als Magd des Herrn ja auch und vor allen anderen immer Gottes Wort gehört und bewahrt (Lk 1,38).
    • Jesus lädt die Zuhörer ein auch selig zu werden (ganz wie Seine Mutter es schon ist).

Joh 2,4

  • Joh 2,4“Jesus spricht zu ihr: Frau, was habe ich mit dir zu tun? Meine Stunde ist noch nicht gekommen!”Joh 2,4
  • Es wird gemeint, dass Jesus hier sage, Er habe nichts mit Seiner Mutter zu tun.
  • Korrekt ist die Stelle aber wie folgt zu übersetzen und zu verstehen:
  • Wortwörtlich übersetzt: “[…] Frau, was mir und dir? […]”
  • Dies ist eine biblische Redewendung mit der man demjenigen, dem gegenüber man positiv eingestellt war, Respekt und Hochachtung zollte, und demjenigen, dem gegenüber man ablehnend eingestellt war, eine Ablehnung zum Ausdruck brachte!
    • Folgende Bibelstellen verdeutlichen diesen Gebrauch:
      • So z.B. benutzte der Hethiter Ephron diese Redewendung gegenüber Abraham, dem er äußerst positiv gesinnt war: „Nicht doch, mein Herr, höre mich an! Ein Stück Land, das 400 Silberstücke wert ist, was mir und dir?“ (Gen 23,15)
      • Auch einer der größten Propheten – Elias – benutzte diese Redewendung, und zwar gegenüber Elischa, den er soeben zu seinem Prophetenjünger berufen hat: „Als er (Elias) von dort weggegangen war, traf er Elischa … Elias trat zu ihm heran und warf seinen Mantel über ihn (er berief ihn zu seinem Jünger). Sogleich … eilte er Elija nach und sagte: ‚Ich möchte nur noch meinem Vater und meiner Mutter den Abschiedskuss geben, dann will ich dir folgen. Jener antwortete ihm: ‚Geh hin, kehre um, was mir und dir?‘ Dann wandte er (Elischa) sich um und ging weg … Dann machte er sich auf, folgte Elias nach und wurde sein Diener.“ (1Kön 19,19-20)
        • Mit seinen Worten „Geh hin, kehre um, was mir und dir?“ zollte der Prophet seinem von ihm soeben berufenen Jünger Respekt und Hochachtung, weil dieser das Elterngebot erfüllt hat! Deshalb hat der Prophet die gute, vorbildliche Einstellung und Gesinnung Elischas im Hinblick auf das Elterngebot mit seinen Worten „Geh hin, kehre um, was mir und dir!“ hoch gewürdigt.
      • In anderen Fällen wurde diese Redewendung wiederum negativ, ablehnend und zurückweisend verwendet, wie z.B. vom soeben berichteten Propheten Elischa gegenüber dem König von Israel: „Elischa aber sprach zum König von Israel: ‚Was mir und dir? Geh zu den Propheten deines Vaters und deiner Mutter!‘ Doch der König von Israel antwortete ihm: ‚Nicht doch! …“ (2Kön 3,13)
  • In welchem Sinn hat nun Jesus diese Worte gebraucht? Ganz gewiss im sündlosen Sinne und somit Seiner Mutter Maria gegenüber positiv gestimmt.

Maria als Neue Bundeslade

Parallelen zwischen der Bundeslade und Maria

Goldene Kiste: Lade des alten Bundes Maria: Lade des neuen Bundes
Die Lade reiste zum Haus Obed-Edoms im Hügelland von Judäa (2Sam 6,1-11). Maria reiste zum Haus von Elisabeth im Hügelland von Judäa (Lk 1,39).
Priestlich gekleidet tanzte David vor der Lade (2Sam 6,14). Johannes der Täufer – von priesterlichem Geschlecht – hüpfte im Bauch seiner Mutter als Maria ankam (Lk 1,41).
David fragt: “Wie kann die Lade des HERRN zu mir kommen?” (2Sam 6,9). Elisabeth fragt: “Und woher wird mir das zuteil, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?” (Lk 1,43).
David schreit in Anwesenheit der Lade (2Sam 6,15). Elisabeth ruft mit lauter Stimme in Anwesenheit Marias (Lk 1,42).
Die Lade verblieb 3 Monate im Hause Obed-Edoms (2Sam 6,11). Maria verblieb 3 Monate im Hause Elisabeths (Lk 1,56).
Das Haus Obed-Edoms wurde durch die Anwesenheit der Lade gesegnet (2Sam 6,11). Es wird 3 mal das Wort “gesegnet” gebraucht. Gewiss war also auch Elisabeths Haus durch Gott gesegnet worden (Lk 1,39-45).
Die Lade kehrt in ihre Heimat zurück und landet in Jerusalem, wo Gottes Gegenwart und Herrlichkeit im Tempel offenbart werden (2Sam 6,12; 1Kön 8,9-11). Maria kehrt nach Hause zurück und landet schließlich in Jerusalem, wo sie im Tempel den menschgewordenen Gott präsentiert (Lk 1,56; 2,21-22).
Die Tafeln (mit den von Gott geschriebenen Geboten) wurden in der Lade aufbewahrt (Ex 25,21; Hebr 9,4). In Maria war das fleischgewordene Wort Gottes (Joh 1,14).
Der Stab Aarons (des Priesters) wurde in der Lade aufbewahrt (Num 17,25; Hebr 9,4). In Maria war der wahre Hohepriester (Hebr 4,14).
In der Lade wurde Manna aufbewahrt (Ex 16,33-34; Hebr 9,4). In Maria war das wahre Brot des Himmels (Joh 6,51).
Die Lade hat ihren Platz im Tempel (1Kön 8,20-21). Auch die neue Bundeslade hat ihren Platz im himmlischen Tempel (Offb 11,19). Die Frau aus Offb 12, welche diese neue Bundeslade ist (Maria), ist auch mit der Sonne bekleidet (Offb 12,1), welche Gott symbolisiert (Ps 84,12). Somit hat sie auch ihren Platz in Gott. Gott ist wiederum der eben genannte Tempel (Offb 21,22).
  • Die Bundeslade war innen und außen mit purem Gold überzogen (Ex 25,11) und nach Gott das Heiligste, was es gab.
    • Demnach ist auch Maria rein und heilig.
  • Die Bundeslade durfte nicht berührt werden (2Sam 6,6-7; 1Chr 13,10).
    • Auch Maria durfte von keinem Mann berührt werden (Lk 1,34).
  • Der Inhalt der Lade repräsentiert das Wort Gottes, das Priestertum und das Brot vom Himmel.
    • In Maria war tatsächlich das fleischgewordene Wort Gottes, unser Hohepriester und das Brot des Himmels.
  • Offb 11,19-12,2“19 Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde sichtbar in seinem Tempel. Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und ein Erdbeben und ein großer Hagel. 1 Und ein großes Zeichen erschien im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupt eine Krone mit zwölf Sternen. 2 Und sie war schwanger und schrie in Wehen und Schmerzen der Geburt.”Offb 11,19-12,2
  • Die Frau aus Offb 12 ist ganz klar Maria (siehe den Abschnitt “Die Frau aus Offb 12”).
    • So wie die alte Bundeslade in den Tempel gebracht werden musste (1Chr 15,3), so wurde die neue Bundeslade Maria in den Himmel gebracht (Aufnahme Marias in den Himmel).

Maria als Neue Eva

  • Wenn Christus der Neue Adam ist (Röm 5,14-15), dann bedarf es zur Vervollständigung der Rekapitulation des Sündenfalls auch eine Neue Eva.
  • Nach der Rekapitulationslehre gab Maria Gott ihr “Ja” (Lk 1,38) um das “Ja” Evas zur Schlange wieder gut zu machen.
    • Durch das “Ja” Evas kamen Sünde und Fluch in die Welt. Durch das “Ja” Marias kam Heil und Segen (Jesus Christus) in die Welt.
  • Jesus nennt Maria mitunter “Frau”.
    • Dies ist keine Respektlosigkeit, wie es manche Protestanten meinen.
    • Denn Jesus hat das Gebot Vater und Mutter zu ehren perfekt gehalten.
    • “Frau” bezieht sich auf Gen 3,15 und ist somit ein Ehrentitel für die prophezeite Neue Eva.
    • Gen 3,15“Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.”Gen 3,15
    • Unterm Kreuz wird Maria zur Neuen Eva.
      • Joh 19,26“Als nun Jesus seine Mutter sah und den Jünger dabeistehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!”Joh 19,26
      • Die Neue Eva pflückt nicht die Frucht vom Neuen Baum/Holz des Kreuzes, sondern erleidet die gesamte Passion ausdauernd mit ihrem Sohn mit. Dieses mal kommt der Fluch nicht in die Welt, sondern der Fluch wird von Christus hinweggetragen.
      • Gal 3,13“Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch wurde um unsertwillen denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt«”Gal 3,13
    • Analog zu Eva, der “Mutter aller Lebendigen” (Gen 3,20), steht Maria als Mutter aller geistlich Lebendigen:
      • Offb 12,17“Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den Übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.”Offb 12,17
    • Analog zur Feindschaft der Frau mit der Schlange in Gen 3,15 hat auch Maria Feindschaft mit dem Drachen, der alten Schlange (Offb 12,9), in Offb 12.
    • Im Grunde genommen ist die Feindschaft, die Gott in Gen 3,15 zwischen die Frau und die Schlange setzt, schon auf die Neue Eva Maria und nicht mehr auf die Alte Eva zu beziehen.
      • Denn die Feindschaft träfe dann auch auf den Alten Adam zu und nicht nur auf Eva und ihren Samen.
      • Die Feindschaft bestand schon vorher, da die Schlange nichts Gutes für Eva wollte.
      • Gott setzt hier aktiv die Feindschaft. Sie ergibt sich nicht einfach so zufällig. Da aber die Menschheit inklusive Eva nun unter der Erbsünde stehen, haben sie dahingehend keine Feindschaft gegen Satan, sondern eher eine Gesinnungsfreundschaft (vgl. Joh 8,44). Sie ziehen am gleichen Strang gegen Gott. Maria, als neue Eva, musste hingegen dann ohne Erbsünde sein.

Die Frau aus Offb 12

  • Die Frau in Offb 12 muss (unabhängig und unberührt von sekundären Deutungsmöglichkeiten) vor allem auch Maria sein.
    • Nach Offb 12,5 gebiert die Frau einen Sohn, der alle Völker hirten wird mit eisernem Stabe.
    • Dieser Sohn ist nach Offb 19,11-15 das Wort Gottes (der Logos). Der Logos ist nach Joh 1,1-14 Jesus Christus, deren Mutter Maria ist (Mt 1,16).
    • Des Weiteren bezeichnet der Apostel Johannes in Offb 12,1 die schwangere himmlische Frau, die Christus empfangen hat und gebiert, als “großes Zeichen” und knüpft so an Jes 7,14 an, wo eben diese schwangere (Jung)Frau wiederum als “Zeichen” bezeichnet wird.
      • Der Evangelist Matthäus sah diese Jesaja-Stelle in der schwangeren Maria erfüllt (Mt 1,22-23).
  • Obwohl wir in Offb 12,6.14 viele spirituelle Bedeutungsebenen für die Flucht der „Frau“ entdecken können, flohen Maria und die Heilige Familie buchstäblich in Mt 2,13-15 durch die Wüste nach Ägypten (mit göttlicher Hilfe).
  • Maria wird in Gen 3,15 prophetisch als „Frau“ bezeichnet und dementsprechend auch vom Herrn Jesus in Joh 2,4 und Joh 19,26. Gerade wenn man bedenkt, dass derselbe Apostel, Johannes, das Johannesevangelium und das Buch der Offenbarung geschrieben hat, liegt es auf der Hand, dass der heilige Johannes an Maria gedacht hatte, wenn er den bekannten Begriff „die Frau“ als Beschreibung Mariens verwendet hat.
  • Das Kapitel enthält vier Hauptfiguren: „Die Frau“, den Teufel, den Herrn Jesus und den Erzengel Michael. Niemand bestreitet, dass die anderen drei genannten Personen echte Personen sind. Es passt jedoch exegetisch zum Kontext, „die Frau“ auch als Person (Maria) zu interpretieren.
  • Wenn Maria die Neue Bundeslade (siehe dazu auch den Abschnitt “Maria als Neue Bundeslade”) ist, passt der Textzusammenhang (Offb 11,19-12,1) perfekt auf Maria.
  • Es wird gegen die Interpretation der Frau als Maria eingewendet, dass es nicht die “katholische Maria” sein kann, die Maria ja nach katholischer Lehre frei von der Erbsünde empfangen wurde.
    • Die Geburtswehen der Frau in Offb 12,2 sind aber der Fluch der Sünde (Gen 3,16).
    • Dazu ist Folgendes zu entgegnen:
      • Auch der (Erb)Sünden-freie Jesus Christus musste die Leiden der gefallenen Welt erleiden.
      • Auch Er musste als Zimmermanns-Sohn im Schweiße seines Angesichts sein Lebensunterhalt verdienen.
      • Wenn man sich für die Interpretation der Frau als Israel oder Kirche entscheidet, kann man die Geburtswehen nicht mehr als buchstäblichen Schmerzen ansehen.
        • Wenn es aber auch eine andere Deutungsmöglichkeit gibt, wieso kann man diese dann nicht auch bei der Interpretation als Maria zulassen?
        • Eine nicht-buchstäblich Auslegung kann ja wohl kaum abwegig sein, wenn die anderen Interpretationen als Israel oder Kirche einen zu einer nicht-buchstäblichen Auslegung zwingen!
      • Von Beginn an, als Maria berufen war, Mutter des Messias zu sein, hätte sie höchstwahrscheinlich gewusst, dass ihr Sohn als der „leidende Knecht“ aus Jes 53, Ps 22 und Weish 2 berufen war.
        • Marias „Wehen“ begannen demnach mit der Verkündigung und dauerten von der Wiege bis zum Kreuz, wo sie mit ihrem Sohn litt, wie es in Lk 2,34-35 prophezeit ist und in Joh 19 schmerzlich erfüllt wurde.
        • Marias tiefe Liebe und ihr Wissen sind Indizien, dass diese Schmerzen weitaus tiefer sind, als es physische Verletzungen jemals verursachen könnten. Ein Körper kann taub werden und aufhören, Schmerzen zu empfinden. Aber man kann ein Herz, das liebt, nicht töten, solange dieses Herz weiterhin liebt.
        • Maria entschied sich eindeutig für die Liebe. Sie war für unseren Herrn einzigartig präsent, von der Inkarnation Lk 1,37-38 bis zur Geburt, vom Anfang seines Wirkens in Joh 2 bis zum Kreuz in Joh 19 und bis in die Ewigkeit in Offb 12.
      • Nach Jes 66,7 wurde auf Maria prophezeit, dass sie keine Wehen haben wird.
        • Jes 66,7“Ehe sie Wehen empfand, hat sie geboren; bevor die Kindesnot sie ankam, wurde sie von einem Knaben entbunden!”Jes 66,7
  • Die Interpretation der Frau als Kirche/Gemeinde scheidet aus, da ja bereits der Same dieser Frau die Gemeinde ist:
    • Offb 12,17“Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den Übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.”Offb 12,17
    • Auch ist Christus nicht der Same der Kirche, sondern die Kirche stammt von Christus.
  • Die Interpretation der Frau als Israel ist hier schon viel versprechender. Dennoch scheitert sie:
    • Das Kapitel enthält vier Hauptfiguren: „Die Frau“, den Teufel, den Herrn Jesus und den Erzengel Michael. Niemand bestreitet, dass die anderen drei genannten Personen echte Personen sind. Es passt jedoch exegetisch zum Kontext, „die Frau“ auch als Person (Maria) zu interpretieren.

Marias Sündlosigkeit und unbefleckte Empfängnis

  • Jesus ist die Frucht von Marias Leib (Lk 1,42).
    • Sie muss also selbst ein “guter Baum” gewesen sein. Man erkennt Maria an ihrer Frucht.
    • Lk 6,43“Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Frucht bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Frucht bringt.”Lk 6,43
  • Der Heilige Geist stellt Maria über alle anderen Frauen, in dem er Elisabeth inspiriert zu sagen:
    • Lk 1,42-43“42 und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! 43 Und woher wird mir das zuteil, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?”Lk 1,42-43
    • Die Segnung Marias wird parallel zur Segnung Christi genannt. Dies impliziert auch Parallelen in der Qualität dieser Segnung (ohne Erbsünde; Heiligkeit).
    • Wenn Maria unter den Frauen gesegnet ist, dann bedeutet es, dass sie gesegneter als alle anderen Frauen ist. Dies schließt Eva mit ein, die ohne Erbsünde war. Demnach muss Maria auch diesen Segen haben.
  • Gott hat mehrere große Dinge (Plural) an Maria getan.
    • Lk 1,49“Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name;”Lk 1,49
    • Eines dieser Dinge ist die Empfängnis Christi.
    • Da sie sonst aber nur eine gewöhnliche, geringe jüdische Frau war, stellt sich die Frage, was der Herr sonst noch Erwähnenswertes an ihr getan hat.
      • Eine Lösung für dieses Rätsel ist Marias unbefleckte Empfängnis.
  • Elisabeth sieht sich selbst als nicht würdig an, von Maria besucht zu werden, obwohl sie nach Lk 1,6 eine vollendete Gerechte war. Maria ist also größer als eine Heilige. Das geht aber nur, wenn sie keine Erbsünde hatte. Ansonsten wäre sie nur eine normale Heilige wie Elisabeth und auf dem selben Level.
  • Als Neue Eva muss auch Maria unbefleckt empfangen sein (siehe den Abschnitt “Maria als Neue Eva”).
  • Als Neue Bundeslande muss Maria auch so rein und heilige sein wie diese (siehe den Abschnitt “Maria als Neue Bundeslade”).
  • Durch ihr “Ja” hat Maria uns den Erlöser überhaupt erst geschenkt (Lk 1,38).
    • Wäre sie eine sündige Frau gewesen, wäre es ein riskantes Unterfangen von Gott gewesen, die Inkarnation und somit Erlösung von Marias Zustimmung abhängig zu machen.
  • In Gen 3,15 wird sie, die Mutter des Messias, als Satans Feindin angekündigt (siehe dazu auch den Abschnitt Maria als Neue Eva). Maria, als neue Eva, musste hingegen dann ohne Erbsünde sein und nicht in Gesinnungsfreundschaft mit dem Satan (vgl. Joh 8,44).
  • Maria wird als die Begnadigte angesprochen.
    • Lk 1,28“Und der Engel kam zu ihr herein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen!”Lk 1,28
    • Maria ist die Kecharitomene (κεχαριτωμένη).
      • κεχαριτωμένη ist die Partizip Perfekt Form von χαριτόω.
      • Dieses Verb kommt in NT sonst nur in Eph 1,6 vor, wo es eine ganz klare soteriologische Konnotation und Kontext hat.
      • Eph 1,6-7“6 zum Lob der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten. 7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Übertretungen nach dem Reichtum seiner Gnade”Eph 1,6-7
      • Die Perfekt Form stellt im Gegensatz zum Aortist eine abgeschlossene Vergangenheit dar.
        • Zu diesem Zeitpunkt hatte sie Christus noch nicht einmal empfangen und dennoch ist sie abgeschlossen begnadigt.
      • Wenn Maria aber abgeschlossen begnadet wurde, dann kann ja keine notwendige Gnade mehr hinzukommen.
      • Dementsprechend muss Maria hier schon die Gnade empfangen haben, von der Erbsünde (und jeglicher anderer Sünde) befreit zu sein.
      • Deswegen übersetzte Hieronymus auch mit “gratia plena”, was “voll der Gnade” heißt.
      • Während Maria also gnadenvoll gemacht wurde, findet sie dann auch in Lk 1,30 Gnade, was heißt, dass sie auch vor Gott besteht.
        • Demnach hat sie sich in ihrer ihr von Gott gegebenen Gnadenfülle sündenlos bewahrt hat.
        • Lk 1,30“Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden.”Lk 1,30
    • Ein Name hat in der Bibel häufig auch eine tatsächliche Bedeutung.
      • Da Kecharitomene jedoch mehr ist als ein Name (Marias Name war Maria), ist es ein Titel und somit auf jeden Fall mit Bedeutung belegt.
      • Maria ist die Kecharitomene als Person. Demnach war sie diese Person auch schon zum Zeitpunkt ihrer Empfängnis.
  • Es wird behauptet, da Maria in Lk 2,22-24 das im Gesetz vorgeschriebene Sündopfer bringt (Lev 12,6), sei Maria offensichtlich sündig gewesen.
    • Lk 2,22-24“22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, 23 wie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: »Alle männliche Erstgeburt soll dem Herrn geheiligt heißen«, 24 und um ein Opfer darzubringen, wie es im Gesetz des Herrn geboten ist, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.”Lk 2,22-24
    • Lev 12,6“Und wenn die Tage ihrer Reinigung erfüllt sind für den Sohn oder für die Tochter, so soll sie zu dem Priester am Eingang der Stiftshütte ein einjähriges Lamm als Brandopfer bringen und eine junge Taube oder eine Turteltaube als Sündopfer.”Lev 12,6
    • In Mt 3,13 steht auch, dass sich Jesus der johanneischen Bußtaufe unterzogen hat, so wie Maria, seine Mutter, der gesetzlich angeordneten Reinigung.
    • Daraus folgt nicht, dass Jesus ein Sünder war und somit die Bußtaufe nötig hätte.
    • Analog folgt auch nicht, dass Maria sündig war.
    • Der Grund war einfach: Um alle Gerechtigkeit zu erfüllen (vgl. Mt 3,15).
  • Da Jesus keine halben Sachen macht, sondern das Gesetz in Erfüllung bring (Mt 5,17), und somit das Gebot Vater und Mutter zu ehren (Ex 20,12) perfekt zur Fülle brachte, ist es nur angebracht, dass Jesus Seine Mutter erst gar nicht in die Erbsünde fallen lässt.
    • Jesus errettet uns nachdem wir in die Sünde gefallen sind.
    • Jesus errettet Maria hingegen, dass Er sie gar nicht erst in die Sünde fallen lässt.
      • Deswegen kann Maria Ihn auch trotzdem zurecht ihren “Retter” nennen (Lk 1,47).
      • Interessant ist hierbei, dass sie nicht sagt “Erlöser”, als ob sie von etwas erlöst werden müsste, sondern “Retter”, was eben auch eine vorausgehende Rettung bezeichnen kann.
  • Nach Jes 66,7 wurde auf Maria prophezeit, dass sie keine Wehen haben wird. Dies zeigt, dass sie von der Erbsünde befreit war und nicht deren Folgen zu spüren bekam.
    • Jes 66,7“Ehe sie Wehen empfand, hat sie geboren; bevor die Kindesnot sie ankam, wurde sie von einem Knaben entbunden!”Jes 66,7

Marias Tod und ihre leibliche Aufnahme in den Himmel

  • Wenn Maria von allen Generationen glückselig gepriesen wird, dann muss sie heute im Himmel sein. Denn wir könnten sie nicht glückselig preisen (Lk 1,48), wenn sie in der Hölle wäre.
  • Wenn Maria die Frau aus Offb 12 ist, dann ist sie ja im Himmel mit ihrem Leib.
    • Ein Zeichen muss nicht eine reine Symbolik bedeuten. So ist Maria ja bereits auch schon das Zeichen aus Jes 7,14, was der Evangelist Matthäus als in der schwangeren Maria erfüllt ansah (Mt 1,22-23).
    • Die Frau hat einen Leib, da sie Füße hat (Offb 12,1).
  • Niemand außer Jesus ist in den Himmel aufgefahren.
    • Joh 3,13“Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, außer dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, dem Sohn des Menschen, der im Himmel ist.”Joh 3,13
    • Das Dogma der katholischen Kirche ist die Aufnahme nicht die Himmelfahrt Marias.
      • Wie sie dort hin gekommen ist, bleibt offen.
      • Auch ob sie gestorben ist, bleibt offen.
    • Maria konnte zu dem Zeitpunkt noch gelebt haben als Johannes sein Evangelium schrieb.
      • Maria wäre dann höchstens nicht die erste Person (die ist demnach Jesus), aber es wird durch den Vers nicht ausgeschlossen, dass weitere folgen.
    • Wie wissen, dass in Zukunft weitere Leute folgen werden und in den Himmel auffahren werden. So bspw. die 2 Zeugen in der Endzeit:
      • Offb 11,12“Und sie hörten eine laute Stimme aus dem Himmel, die zu ihnen sprach: Steigt hier herauf! Da stiegen sie in der Wolke in den Himmel hinauf, und ihre Feinde sahen sie.”Offb 11,12
  • Da Jesus keine halben Sachen macht, sondern das Gesetz in Erfüllung bring (Mt 5,17), und somit das Gebot Vater und Mutter zu ehren (Ex 20,12) perfekt zur Fülle brachte, ist es nur angebracht, dass Jesus Seine Mutter in den Himmel aufnimmt.
  • Wenn Maria die Himmelskönigin ist (siehe dazu den Abschnitt “Maria als Himmelskönigin), dann muss sie auch in den Himmel gelangt sein.
  • So wie die alte Bundeslade in den Tempel gebracht werden musste (1Chr 15,3), so wurde die neue Bundeslade Maria in den Himmel gebracht (Aufnahme Marias in den Himmel).

Marias ewige Jungfräulichkeit

  • Als Neue Bundeslade musste auch Maria unberührt bleiben (vgl. Abschnitt Maria als Neue Bundeslade).
  • Wird nicht in Mt 1,25 impliziert, dass Josef später mit Maria Verkehr gehabt hatte?
    • Mt 1,25“und er erkannte sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte; und er gab ihm den Namen Jesus.”Mt 1,25
    • Das griechische Wort hinter “bis” ist ἕως (heos).
    • Und das ist dasselbe Wort, was bspw. die LXX in 2Sam 6,23 verwendet: “Michal aber Sauls Tochter blieb bis an ihren Todestag kinderlos.”
    • Hier wird klar, dass dieses Wort keine zeitliche Begrenzung impliziert: So wie Michal nach ihrem Tod keine Kinder mehr gebären konnte, so musste die Heilige Jungfrau Maria auch nicht nach der Geburt Jesu den Josef erkannt haben.
    • Der Evangelist will hier nur nochmal unterstreichen, dass Josef Maria nicht erkannte, damit niemand der Juden die Prophetie-Erfüllung leugnen konnte, dass die Jungfrau schwanger wurde.
    • Es wird nur erwähnt um also jedem Gerücht vorzubeugen. Sonst hätte man ja behaupten können, dass Jesus das Resultat einer der frühen Vereinigungen von Josef und Maria sei.
  • Maria fragt in Lk 1,34 nach der Ankündigung des Engels, dass sie schwanger wird, wie das geschehen soll, da sie ja keinen Mann erkennt.
    • Hier gibt es zwei Möglichkeiten:
      • Entweder Maria ist sehr dumm und weiß nicht, dass sie mit ihrem Verlobten ein Kind bekommen kann nach der Hochzeit (der Engel kündigt ja nicht an, dass es schon sofort geschehen soll).
      • Oder Maria erkennt generell keinen Mann.
    • Wenn sie aber generell keinen Mann erkennt, so lässt sich dies am ehesten durch einen Jungfraueneid erklären, denn sie dann geleistet haben müsste (vgl. Num 30,4-9).
      • Num 30,4-9“4 Wenn eine Frau dem HERRN ein Gelübde ablegt und eine Verpflichtung auf sich nimmt, solange sie noch ledig im Haus ihres Vaters ist, 5 und ihr Gelübde und ihre Verpflichtung, die sie auf ihre Seele nahm, vor ihren Vater kommt, und ihr Vater schweigt dazu, so sollen alle ihre Gelübde gültig sein und jede Verpflichtung, die sie auf ihre Seele gebunden hat. 6 Wenn aber ihr Vater an dem Tag, da er es hört, es ihr verwehrt, so ist keines ihrer Gelübde und ihrer Verpflichtungen gültig, die sie auf ihre Seele gebunden hat. Und der HERR wird es ihr vergeben, weil ihr Vater es ihr verwehrt hat. 7 Wenn sie aber einen Mann heiratet, und sie hat ein Gelübde abgelegt oder ein unbedachtes Versprechen, das sie auf ihre Seele gebunden hat, 8 und ihr Mann hört es und schweigt still an dem Tag, da er davon hört, so gelten ihre Gelübde; und ihre Verpflichtungen, die sie auf ihre Seele gebunden hat, sollen bestehen. 9 Wenn aber ihr Mann es ihr verwehrt an dem Tag, da er es hört, so macht er damit ihr Gelübde ungültig, das sie auf sich hat, und das unbedachte Versprechen, das sie auf ihre Seele gebunden hat; und der HERR wird es ihr vergeben.”Num 30,4-9
    • Demnach hätte Josef mit ihre nur eine “Josefsehe” eingegangen, um die Versorgung von Maria sicherzustellen. Denn damals gab es kein Sozialsystem!

Jesu vermeintliche Geschwister

  • Es werden immer wieder die Stellen von Jesu Geschwistern angeführt, um damit zu belegen, dass Maria nach Jesus noch weitere Kinder hatte und somit nach Jesu Geburt nicht mehr dauerhaft Jungfrau blieb.
  • Es ist ungewöhnlich für die damalige Zeit, dass jüngere Brüder mit ihrem älteren Bruder umgehen, wie die “Brüder” in Joh 7,3-5 mit Jesus, indem sie Ihn korrigieren und anleiten.
  • Jesus übergibt in Joh 19,26-27 Seine Mutter dem geliebten Jünger als “seine” Mutter.
    • Hätte Maria tatsächliche andere Kinder, wäre es für Jesus im damaligen kulturellen Kontext sträflich gewesen, Seine Mutter nicht diesen “Brüdern” zu übergeben.
    • Im Übrigen wäre es überhaupt während der Qualen der Kreuzigung merkwürdig an so etwas wie eine Versorgungsregelung für Maria zu denken, wenn doch sowieso klar wäre, dass Jesu leibliche Brüder sich schon um ihre Mutter kümmern würden. Wahrscheinlicher ist es also, dass es diese Brüder gar nicht gab.
    • Auch impliziert es, dass es wahrscheinlich Josef nicht mehr gab. Demnach könnte er schon sehr alt gewesen sein, was eine mögliche Erklärung für die Brüder eröffnet (die nicht die katholische Lehre ist und aus dem apokryphen Protoevangelium des Jakobus stammt):
      • Josef könnte ein Witwer gewesen sein, der sich als Versorger Marias hingegeben hat.
      • Aus seiner ersten Ehe hätte er Kinder mitbringen können, die somit rechtlich gesehen zu Jesu (Stief-)Geschwistern wurden.
  • Der Begriff “Bruder” kann in den alten Sprachen und im kulturellen Kontext auch einen Verwandten oder gar nur einen Volksgenossen meinen:
    • Lot wird bspw. in Gen 14,14 auch Abrams Bruder genannt, obwohl er sein Neffe ist.
    • Volksgenossen werden als Brüder angesprochen (Apg 2,29).
    • Weitere Brüder, die keine sind:
      • Gen 29,4
      • Lev 10,4
    • Würde das Wort Brüder immer leibliche Brüder meinen und nicht beispielsweise Verwandte, Volks- oder Glaubensgenossen, dann hätte Jesus laut Apostelgeschichte 1,13-15 abzüglich der anderen der insgesamt 120 Anwesenden also etwa 95 Brüder. Hier zeigt sich klar, dass dies nicht der Fall sein kann.
  • In Joh 19,25 wird eine andere Maria als die “Schwester” der Mutter Jesu erwähnt.
    • Dies zeigt, dass diese “Schwester” der Mutter Jesu nicht ihre leibliche Schwester war, sondern eine andere Verwandte, weil niemand seinen Kindern denselben Namen gibt.
  • Laut Lk 2,7 ist Jesus der „Erstgeborene“ Marias. Nach unserem heutigen Sprachgebrauch drängt es einen anzunehmen, dass Jesus also der Älteste von mehreren Geschwistern war.
    • Tatsächlich ist der Ausdruck „Erstgeborener“ eine rechtliche Bezeichnung für einen Sohn, dem keine männlichen Geschwister vorangehen (vgl. Ex 12,29; 34,19 etc.).
      • Das Erstgeburtsrecht ist sogar ein juristischer Titel, der verkauft werden kann (Gen 25,31).
    • Auch David wird von Gott zum Erstgeborenen gemacht (Ps 89,28), obwohl er der Jüngstgeborene war (1Sam 16,11).
    • Im Übrigen kann man der Erstgeborene sein, selbst wenn es keinen Zweitgeborenen gibt. Man bleibt ja trotzdem die Erstgeburt.
  • Wer alle Bibelstellen zu den vermeintlichen Geschwistern Jesu studiert, wird herausfinden, dass diese sich auch durch andere Mütter erklären lassen, die mitunter sogar auch Maria heißen (beim Kreuzes standen sogar weitere Marias: Joh 19,25-27).
    • So identifiziert Markus die Personen „Jakobus“ und „Joses“ als zwei der „Brüder“ (griechisch. adelphoi) von Jesus (Mk 6,3), aber Markus klärt uns auch darüber auf, dass sie Söhne einer anderen Maria sind, die übrigens auch bei der Kreuzigung dabei war. Mk 15,40 identifiziert diese Maria als Mutter von Jakobus und Joses. Mk 15,47 nur als Mutter des Joses und Mk 16,1 nur als Mutter des Jakobus. Wer ist aber diese Maria? Vielleicht doch die Mutter Jesu? Wohl kaum, denn offensichtlich würde Markus die Mutter Jesu nicht als Mutter von Jakobus oder Joses betiteln sondern einfach nur als Mutter Jesu, so wie es auch in Mk 3,31-32 tat.
    • Aber schauen wir noch einmal in Mk 6,3-4 und beachten Jesu Antwort: “Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen eigenen Cousins (griechisch. syngeneusin) und in seiner Familie.” Das Wort „Cousin“ (griechisch. syngeneus) stammt von der selben griechischen Wurzel wie das Wort, was der Engel Gabriel zu Maria in Lk 1,36 sagt. Wenn aber Jesus seine Brüder und Schwestern als „Verwandte“ oder „Cousins“ bezeichnet, dann liegt es ja auf der Hand, dass sie es auch sind!
    • So liefert auch Johannes einen wichtigen Hinweis für die Identität der “anderen Maria”, die auch bei der Kreuzigung anwesend war: Joh 19,25-27: “Aber am Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena. Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.” Wir lernen hier 3 interessante Fakten, die Einblick in das Beziehungsgeflecht zwischen Jesus, Maria und seinen „Brüdern“ geben:
      1. In Joh 19,25 nennt der Evangelist die zweite Frau am Kreuz die „Schwester seiner Mutter, Maria“. Hier zeigt sich, dass auch beim Wort „Schwester“ (griechisch. adelphe) nicht unbedingt die biologische Schwester gemeint sein muss. Denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass Marias Eltern mehreren Töchtern denselben Namen “Maria” geben. Es handelt sich hier wohl auch um eine nahe Verwandte und nicht um die direkte Schwester.
      2. In Joh 19,25 nennt der Evangelist diese Frau „Maria, die Frau des Klopas“. Wenn Johannes sich auf dieselbe Maria bezieht, von der Matthäus und Markus gesagt haben, dass sie bei der Kreuzigung und Bestattung von Jesus anwesend war – “Maria, der Mutter von Jakobus und Joses” -, dann sind diese die Söhne einer Maria, die mit Klopas verheiratet ist.
      3. Jesus übergibt in Joh 19,26-27 Seine Mutter dem geliebten Jünger als “seine” Mutter. Hätte Maria tatsächliche andere Kinder, wäre es für Jesus im damaligen kulturellen Kontext sträflich gewesen, seine Mutter nicht diesen “Brüdern” zu übergeben. Im Übrigen wäre es überhaupt während der Qualen der Kreuzigung merkwürdig an so etwas wie eine Versorgungsregelung für Maria zu denken, wenn doch sowieso klar wäre, dass Jesu leibliche Brüder sich schon um ihre Mutter kümmern würden. Wahrscheinlicher ist es also, dass es diese Brüder gar nicht gab.
    • In Mt 13,55 werden die vermeintlichen Brüder Jesu beim Namen genannt. 2 dieser Brüder, Jakobus und Joses, werden jedoch später in Mt 27,56 als Söhne einer Maria identifiziert, die nicht die Mutter Jesu war, sondern ihre Schwester und Frau des Klopas, wie wir aus der Zusammenschau von Mt 27,55-56 und Joh 19,25 wissen.
      • Somit wissen wir auch, was es mit dem sogenannten Herrenbruder Jakobus (Gal 1,19) auf sich hat.
      • Dieser ist auch ein Apostel.
      • Es gab aber nur 2 Apostel mit dem Namen Jakobus:
        • Jakobus, Sohn des Alphäus (Lk 6,15)
        • Jakobus, Sohn des Zebedäus (Mt 10,2)
      • Alphäus und Zebedäus sind aber beide nicht Josef. Somit ist der Herrenbruder Jakobus auch nur ein Verwandter, aber nicht der direkte Bruder Jesu.
  • Nach Angaben des frühesten christlichen Historikers Hegesippus waren zwei sogenannten Brüder von Jesus (Jakobus und Simon) auch die ersten beiden Bischöfe von Jerusalem.
    • Obwohl es keine Beweise dafür gibt, dass Hegesippus versucht hätte die ewige Jungfräulichkeit Marias zu verteidigen und eigentlich nur über die Geschichte der Bischöfe in Jerusalem berichten will, nennt er die „Brüder Jesu“ wörtlich seine „Cousins“ (griechisch. anepsioi).
  • Im Bericht vom zwölfjährigen Jesus in Jerusalem in Lk 2,41-52 werden keine weiteren Kinder von Maria und Josef genannt. Dies ist ein Indiz dafür, dass es sie auch nicht gab.
  • Die Nazarener zählen Mt 13,55-56 (und Mk 6,3) voll ungläubigen Erstaunens über den Ruhm Jesu offenbar seine allernächsten Verwandten auf, beginnend mit dem ‘Zimmermann’, den sie für Jesu Vater hielten, und Jesu Mutter Maria.
    • Nach der Aufzählung von Vater und Mutter müsste man unmittelbar die leiblichen Geschwister erwarten.
    • Nun kommen aber danach in der Aufzählung sofort Jakobus und Josef, von denen wir nach den obigen Ausführungen wissen, dass es nicht leibliche “Brüder”Jesu waren.
    • Es widerspräche nun jeglicher Logik, wenn nach der Nennung dieser zwei entfernteren Verwandten noch leibliche Geschwister Jesu genannt würden.
    • Somit sind auch Simon und Judas und die Schwestern keine leiblichen Verwandten.
    • Auch ist nicht anzunehmen, dass leibliche Geschwister in der Aufzählung ausgelassen werden, dafür aber entferntere Verwandte aufgezählt werden.
    • Mt 13,55-56“55 Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder [heißen] Jakobus und Joses und Simon und Judas? 56 Und sind nicht seine Schwestern alle bei uns? […]”Mt 13,55-56
    • Mk 6,3“Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, der Bruder von Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm.”Mk 6,3
    • Dass Maria keine weiteren leiblichen Söhne außer Jesus hatte, wird obendrauf noch durch die Beobachtung untermauert, dass Jesus an keiner Stelle „ein Sohn“ Marias oder „ein Sohn“ Josefs genannt wird, sondern immer, ausnahmslos: „DER Sohn“:
      • Mt 13,55: „Ist das nicht DER Sohn des Zimmermanns?
      • Joh 6,42: „Ist dieser nicht Jesus, DER Sohn Josefs?“
      • Lk 2,7: „Sie gebar DEN Sohn von ihr, den Erstgeborenen.“
      • Mk 6,3: „Ist dieser nicht … DER Sohn Marias …?“
  • Widerspricht nicht Ps 69,9 der Theorie, dass Jesus Marias einziger Sohn bliebt?
    • In Mt 27,34.48 wird Ps 69,22 auf Jesus bezogen und somit ist es durchaus ein messianischer Psalm.
    • Ps 69,9“Entfremdet bin ich meinen Brüdern und ein Fremder geworden den Söhnen meiner Mutter.”Ps 69,9
    • Diese Söhne können auch mit den geistlichen Nachkommen Marias erklärt werden (Offb 12,17).
      • Von diesen Söhnen waren welche auch die Jünger Jesu, denen Jesus während und nach seiner Passion ein Fremder geworden war, und sie deshalb nicht an Seine ihnen von Ihm selbst prophezeite Auferstehung von den Toten glaubten, auch dann nicht, als ihnen die Frauen vom Auferstandenen berichteten.
      • Die angeblichen leiblichen Brüder Jesu waren ja an sich ihm schon immer entfremdet, weil sie ungläubig (Joh 7,5) waren (und das als vermeintliche Brüder!).

Marias Mittlerrolle

  • Maria als Mittlerin wird in der Bibel nicht in Form einer ausgebreiteten Lehre vorgeführt, sondern anhand von prägnanten Beispielen:
  • Maria nimmt nicht von Jesus weg, sondern erhöht Gott stets.
    • Lk 1,46“Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn”Lk 1,46
  • Der Titel Miterlöserin ist im instrumentellen Sinne und nicht im effektiven Sinne zu verstehen.
    • Nur der Gottmensch Jesus Christus hat die Macht, die Menschheit und Gottheit zu versöhnen (vgl. 1Tim 2,5).
    • Maria führt uns aber immer zu Christus, so wie es auch ein guter Missionar machen würde, ohne etwas von Christus wegzunehmen oder von ihm abzulenken.
    • Durch ihr “Ja” hat sie uns den Erlöser überhaupt erst geschenkt (Lk 1,38).
      • Wir wissen nicht, was ein “Nein” bedeutet hätte. Wir können uns aber erahnen, was es bedeuten kann, wenn wir die Bedeutung des “Nein” der ersten Eva betrachten. Vielleicht war das hier Gottes letzte Chance für die Menschheit und die neue Eva (Maria) hat es diesmal nicht verbockt.
  • In Gen 3,15 wird sie, die Mutter des Messias, als Satans Feindin angekündigt (siehe dazu auch den Abschnitt Maria als Neue Eva). Folglich kann sie als Satans Feindin nicht von Christus, ihrem Samen, wegführen, sondern immer nur zu ihm hinführen.
  • Nach Lk 1,41.44.15 benutzte das göttliche Kind im Mutterleib Marias die Grußworte und den Klang des Grußes seiner Mutter, um so, durch sie, Elisabeth und ihr ungeborenes Kind mit Heiligem Geist zu erfüllen.
  • Marias Fürsprache bei Jesus auf der Hochzeitsfeier zu Kana führte nach Joh 2,11 dazu, dass Jesus seine Herrlichkeit offenbarte und seine Jünger zum Glauben an ihn kamen.
    • Jesus änderte sogar auf Fürsprache von Maria Seinen ursprünglichen Plan (Joh 2,4) und führte die Bitte dennoch aus.

Maria als unsere Mutter

  • Wir als Kirche sind Same der Frau in Offb 12, welche Maria ist.
    • Offb 12,17“Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den Übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.”Offb 12,17
    • Somit ist sie unsere geistliche Mutter.
  • Maria ist die Mutter der gesamten Kirche, da Jesus sie der Kirche stellvertretend durch Johannes anvertraut.
    • Joh 19,27“Darauf spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.”Joh 19,27
    • Das “zu sich” heißt im Griechischen “τὰ ἴδια”, was wörtlich mit “den Seinen” zu übersetzen ist.
      • Da aber Johannes keine Familie hatte, ist dies als die anderen Apostel (ergo: die Kirche) zu verstehen.
    • Somit gab Jesus ihm und der gesamte Kirche Maria zur Mutter.

Maria als Himmelskönigin

  • Da Jesus der König des Himmelreiches ist, was kein Christ leugnet, so muss seine Mutter die Königin des Himmels sein.
    • Denn es ist schon im Königtum Davids, dessen Königtum Christus ja fortführt (Lk 1,32), so, dass nicht die Ehefrau des Königs, sondern die Mutter des Königs als Königin gilt.
      • 1Kön 2,19“So kam Bathseba hinein zum König Salomo, um mit ihm zu reden wegen Adonija. Und der König stand auf und ging ihr entgegen und verneigte sich vor ihr und setzte sich auf seinen Thron. Und auch für die Mutter des Königs wurde ein Thron hingestellt, und sie setzte sich zu seiner Rechten.”1Kön 2,19
    • Wenn also bereits Salomo seiner Mutter so viel Respekt erweist, um wieviel mehr wird Jesus, der bessere Salomo, Seiner Mutter Maria Respekt erwiesen haben. Und Jesus hat uns am Kreuz Seine Mutter zu unserer Mutter gegeben.
  • Der Engel grüßt Maria mit einem königlichen Gruß.
    • Lk 1,28-29“28 Und der Engel kam zu ihr herein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen! 29 Als sie ihn aber sah, erschrak sie über sein Wort und dachte darüber nach, was das für ein Gruß sei.”Lk 1,28-29
    • Maria erschreckt sich und sieht gleich die Implikationen dieses Grußes und weiß, dass sie von nun an gepriesen wird von allen Geschlechtern (Lk 1,48).
    • Der Gruß Χαῖρε wird auch für Könige verwendet, was etwa in Joh 19,3 klar wird.
      • Joh 19,3“und sprachen: Sei gegrüßt, du König der Juden!, und schlugen ihn ins Gesicht.”Joh 19,3
  • Maria ist in Offb 12 im Himmel und dort mit Himmelskörpern symbolisch gekrönt, was ihre himmlische Königlichkeit darstellt.
    • Offb 12,1“Und ein großes Zeichen erschien im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupt eine Krone mit zwölf Sternen.”Offb 12,1
  • Wenn etwa in Jer 44 von einer heidnischen Himmelskönigin die Rede ist, widerspricht dies nicht dem, was wir aus der Bibel über das Königtum Mariens lesen.
    • Es gibt auch heidnische Götter, die Könige sind. Niemand würde deswegen das Königtum Christi in Frage stellen.
  • Wenn Maria in Lk 1,52 Gott preist und sagt “Er stößt die Mächtigen von ihren Thronen und erhöht die Niedrigen.”, dann kann darin impliziert sein, “dass er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd” (Lk 1,48) und sie damit erhöht hat. Wohin hat sie Gott aber erhöht? Vermutlich auf den gerade freigewordenen Thron der Mächtigen.
  • Da Jesus keine halben Sachen macht, sondern das Gesetz in Erfüllung bring (Mt 5,17), und somit das Gebot Vater und Mutter zu ehren (Ex 20,12) perfekt zur Fülle brachte, ist es nur angebracht, dass Jesus Seiner Mutter die Königinnen-Würde in Seinem Reich verleiht.

Maria als Muttergottes

  • Elisabeth bezeichnet Maria unter Inspiration des Heiligen Geistes (Lk 1,41-42) als “Mutter meines Herrn” (Lk 1,43).
    • Wer ist aber Elisabeth’s Herr?
      • Ihr Ehemann kann nicht gemeint sein, da er nicht der Sohn Marias ist.
      • Jegliche weltliche Obrigkeit kann auch nicht gemeint sein, da sie auch nicht Söhne Marias sind.
      • Somit bleibt nur der Herr gemeint sein (Mt 1,22), der im Alten Testament als Gott oder JHWH bezeichnet wird.
    • Somit sagt die inspirierte Elisabeth, dass Maria die Mutter Gottes ist.
  • Auch durch die Zwei-Naturen-Lehre wird Maria die Mutter Gottes.
    • Zwar gebiert sie nur die menschliche Natur Christi und hat natürlich auch Gott nicht erschaffen und ist selbst nur ein Geschöpf.
    • Dennoch ist sie Mutter der Person Christi, welche eben beide Naturen untrennbar besitzt.
    • Und da man Mutter einer Person ist, ist Maria die Mutter der 2. Person der Gottheit und somit Mutter von einem Mensch und von Gott.
      • Meine Mutter ist ja auch nicht die Mutter meiner Natur: Mutter der Menschheit.
      • Sondern meine Mutter ist die Mutter meiner Person: Mutter von Dennis.
      • Man ist also immer nur die Mutter einer Person und nicht einer Natur.
      • Mutter ist ein Beziehungsbegriff und kein Wesensbegriff.
    • Der Titel Muttergottes ist weniger eine mariologische Bekenntnisaussage als eine christologische.

Marias mystische Gnadengaben

  • Maria hat bei der Hochzeit zu Kana eine besondere Offenbarung von Gott bekommen, nämlich dass der Wein leer ist.
    • Oberflächlich betrachtet sehen wir dort lediglich, wie Maria ihrem Sohn die dort entstandene Problematik mit dem fehlenden Wein vorträgt, damit er helfen wolle.
    • Maria war, wie Jesus und seine Jünger, nur ein Hochzeitsgast, der sich, wie sie und alle übrigen Gäste, im Festsaal aufhielt. Aus diesem Grund konnte sie genauso wenig etwas vom fehlenden Wein in den Weinkrügen wissen, wie alle anderen Gäste, und sogar noch weniger, als die für den Wein zuständigen Diener, die ständig aus den Weinkrügen schöpften, um die Gäste mit Wein zu versorgen.
    • Und doch wusste Maria als Gast mehr, als die Weinschöpfer, nämlich, dass der Wein ausgegangen war!
      • Dass die Diener tatsächlich nichts von dem in allen Krügen gleichzeitig fehlenden Wein wussten, obwohl sie ständig aus ihnen schöpften, belegt die Tatsache, dass der zuständige Tafelmeister nichts davon wusste (Joh 2,9). Denn hätten es die Diener gewusst, dann hätten sie ihn als ihren Chef darüber informiert, und er hätte das dem Gastgeber, dem Bräutigam, mitgeteilt. Und eben das war nicht der Fall, weshalb der Tafelmeister dachte, dass der Gastgeber den besseren Wein, den Jesus auf die Vermittlung seiner Mutter hin hervorbrachte, für später aufgehoben hätte (Joh 2,10).
    • Maria hatte also ganz offensichtlich die Gabe der Weissagung.
  • Das Magnifikat belegt eine weitere außergewöhnliche Gnadengabe Marias.
    • Um hier das Außergewöhnliche festzustellen, muss man zunächst wissen, dass Maria ihr Magnifikat aus insgesamt vierundzwanzig biblischen Fragmenten und Sätzen zusammensetzte, die auch noch zusammen theologisch einen Sinn ergeben. Da Maria dies in Anwesenheit Elisabeths aus dem Stegreif und innerhalb einiger weniger Sekunden aufgesagt hat, stellen wir bei etwas längerer Betrachtung fest, dass sie es unter mystischer Begnadung formulierte, ohne die sie das nie gekonnt hätte:

Die alttestamentlichen Bausteine des Magnifikats (Lk 1,46-55):

Lukas 1: Altest Testament:
Vers 46: „Hochpreist meine Seele den Herrn“ Ps 34,2: „Preisen will ich den Herrn“
Vers 47: „und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter“ Hab 3,18: „Aber ich werde im Herrn jubeln, frohlocken über Gott, meinen Retter.“

Ps 34,9: „Dann wird meine Seele jubeln im Herrn“

1Sam 2,1: „Mein Herz jubelt im Herrn“

Vers 48a: „er schaute gnädig herab auf die Niedrigkeit seiner Magd“ 1Sam 1,11: „Herr der Heerscharen, wenn du die Niedrigkeit deiner Magd ansiehst“
Vers 48b: „denn siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter“ Gen 30,13: „Ich bin selig, denn die Frauen preisen mich selig.“

Ps 72,17: „In ihm mögen sich segnen alle Geschlechter, alle Völker sollen ihn seligpreisen”

Vers 49: „Große Dinge hat an mir getan der Mächtige, und heilig ist sein Name.“ Dtn 10,21: „… Gott, der an dir große und furchterregende Dinge getan hat“

Ps 111,9: „Heilig und verehrungswürdig ist sein Name.“

Vers 50: „Sein Erbarmen gilt von Geschlecht zu Geschlecht denen, die ihn fürchten.“ Ps 103,11.13.17: „so groß ist über denen, die ihn fürchten, sein Erbarmen … so erbarmt der Herr sich derer, die ihn fürchten … Doch ewig währt die Huld des Herrn über allen, die ihn fürchten, und seine Treue noch bei Kindeskindern.“
Vers 51: „Er übt Macht aus mit seinem Arm; er zerstreut, die hochmütig sind in ihres Herzens Sinnen.“ Ps 118,15: „Die Rechte des Herrn erhöht, die Rechte des Herrn wirkt Gewaltiges!“

Ps 89,11 (LXX): „Du hast den Hochmütigen wie einen Verwundeten erniedrigt, und mit dem Arm deiner Macht hast du deine Feinde zerstreut.“

Vers 52: „Gewalthaber stürzt er vom Thron und erhöht die Niedrigen.“ Sir 10,14: „Den Thron der Fürsten stürzt Gott um und setzt an ihre Stelle die Unterdrückten.“

Hi 5,11: „Niedrige setzt er in die Höhe“

Hes 21,31: „so spricht der Gebieter und Herr: … Das Niedrige wird erhöht, das Hohe erniedrigt.“

Vers 53: „Hungrige erfüllt er mit Gütern, und Reiche schickt er leer davon.“ Ps 107,9: „Denn er hat … die hungrige Seele mit Gutem erfüllt.“

Hi 12,19: „Der Priester (Reiche) als Kriegsgefangene wegschickt …“

Vers 54: „Er nahm sich Israels an, seines Knechtes, zu gedenken seines Erbarmens“ Jes 41,8: „Du aber, Israel, mein Knecht, und Jakob, den ich erwählt“

Ps 98,3: „Er gedachte seines Erbarmens und seiner Treue für das Haus Israel“

Vers 55: „wie er zu unseren Vätern sprach, für Abraham und seine Nachkommen auf ewig!“ Mi 7,20: „Mögest du Jakob Treue erweisen und Abraham Erbarmen, wie du unseren Vätern geschworen hast“

2Sam 22,51: „Er … erwies seinem Gesalbten Erbarmen, David und seinen Nachkommen auf ewig“

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