Man müsste eher sagen: Die Elefanten-Herde im Raum! 🐘🦣🐘🦣🐘🦣🐘🦣
Die Apostelschüler wussten es besser!
Die Apostelschüler haben aus folgenden Gründen ein besseres Verständnis der Bibel als der heutige Protestant:
- Sie hatten Kontakt zu den Aposteln und Autoren des Neuen Testaments und haben von ihnen beigebracht bekommen, wie ihre Werke gemeint waren. Außerdem haben sie von ihnen auch zusätzliche Fakten überliefert bekommen, die nicht explizit in der Bibel stehen, aber wichtig für ihr Verständnis sind.
- Sie konnten fließend Altgriechisch und konnten Nuancen in ihrer Exegese der apostolischen Texte berücksichtigen, die durch Übersetzungen in andere Sprachen verloren gegangen sind und heute nur teilweise bis gar nicht mehr erkannt werden können.
- Sie wurden von den Aposteln (die vom Heiligen Geist geleitet waren) zu ihren Nachfolgern (zu Bischöfen) auserwählt, weil die Apostel sie als sehr gute Christen betrachteten.
- Ihr Leben wurde von duzenden Wundern und guten Werken begleitet. An ihren Früchten können wir sie erkennen! Auch ihre Schriften strotzen förmlich von Heiligkeit, Glaube und Demut.
- Sie sind glorreich und von großen Wundern begleitet für ihren Glauben gestorben und haben wirklich an das geglaubt, was ihnen von den Aposteln überliefert wurde.
Beispiele von vollkommen un-protestantischen Apostelschülern
Polykarp
“Wenn ihr Gutes tun könnet, schiebet es nicht auf, weil Almosen vom Tode befreit!”
Polykarp von Smyrna, Brief an die Gemeinde von Philippi, Kap. 10,2.
Fakten:
- Polykarp lehrte, dass Werke das Heil mitbewirken.
- Polykarp referenziert auf Tobit 12,9 und erkennt es somit als biblische Autorität an.
Clemens
“Auch unsere Apostel wussten durch unseren Herrn Jesus Christus, dass Streit entstehen werde um die Bischofswürde. Aus diesem Grunde setzten sie auch, da sie eine genaue Kenntnis hiervon zum voraus erhalten hatten, die oben Genannten ein und gaben ihnen dazu Auftrag, dass, wenn sie entschlafen wären, andere erprobte Männer ihren Dienst übernähmen.”
Clemens von Rom, Erster Brief an die Gemeinde von Korinth, Kap. 44,1-2.
Fakten:
- Die Apostel haben gelehrt, dass ein valider Bischof apostolische Sukzession haben muss. Das heißt, er musste von jemandem eingesetzt worden sein, der von jemandem eingesetzt wurde […], der von den Aposteln eingeset wurde.
- Das haben sie gelehrt, um einen Streit zu lösen, den sie prophetisch vorausgesehen haben.
- Katholiken können die apostolische Sukzession ihrer Bischöfe darlegen. Evangelikale nicht!
- Clemens Brief an die Korinther wurde geschrieben als noch Apostel am Leben waren. Diese hätten ihn ganz einfach korrigieren können, hätte er falsche Ideen verbreitet.
Ignatius
“Wenn nun Leute, die dem Fleische nach solches verübten, dem Tode verfallen sind, um wieviel mehr, wenn einer den Glauben Gottes durch schlechte Lehre schändet, für den Jesus Christus gekreuzigt worden ist? Wer sich dadurch befleckt hat, wird in das unauslöschliche Feuer wandern, ebenso der, welcher ihn hört.”
Ignatius von Antiochien, Brief an die Gemeinde von Ephesus, Kap. 16,2.
“[…] dass ihr alle Mann für Mann gemeinsam in der Gnade zufolge des Namens euch versammelt in einem Glauben und in Jesus Christus, der dem Fleische nach aus dem Geschlechte Davids stammt, dem Sohne des Menschen und dem Sohne Gottes, auf dass ihr untertänig seid dem Bischof und dem Presbyterium in ungeteilter Gesinnung, ein Brot brechend, das ist ein Heilmittel zur Unsterblichkeit, ein Gegengift, dass wir nicht sterben, sondern leben in Jesus Christus immerdar.”
Ignatius von Antiochien, Brief an die Gemeinde von Ephesus, Kap. 20,2.
Fakten:
- Ignatius lehrte, dass man das Heil verlieren kann. Als Beispiel nannte er falsche Lehren, was es umso unwahrscheinlicher macht, dass er also leichtfertig irgendwelche apostolischen Lehren verfälscht hätte.
- Ignatius von Antiochien lehrte, dass die Eucharistie heilsnotwendig ist.
- Ignatius und Polykarp standen in Kontakt zueinander. Hätte der eine also etwas gelehrt, was falsch ist, hätte der andere ihn korrigieren können.
Der Protestantismus ist unhistorisch, ja sogar ahistorisch!
Der Protestantismus mit allen seinen Splittergruppen von evangelikal bis liberal geht auf die Bewegung der euphemistisch sogenannten “Reformation” des 16. Jahrhunderts zurück. Damit steht er nicht in Kontinuität mit dem historischen und real-existierenden Christentum vergangener Zeiten:
- Es gibt keinen einzigen historischen Beweis für eine kontinuierliche protestantische Kirche seit den Aposteln bis zu den Tagen der Reformation. Oder kennt jemand eine Gemeinde im 8. Jahrhundert, die eine heute vertretende evangelikale Konfession vertreten hat? Über einen Namen und Quelle würde ich mich freuen.
- Der Bibelkanon war bis zum späten 4. Jahrhundert und danach umstritten und es wurden Bücher dazugetan und weggenommen, die heute in keiner Bibel zu finen sind. Das Sola Scriptura Prinzip hätte demnach historisch nicht funktioniert, weil noch nicht klar war, was die Scriptura überhaupt ist.
- Im Mittelalter hätte das Konzept einer “bibeltreuen” Gemeinde garnicht funktioniert. Die Bibel war teurer als Häuser. Nur der Adel und der Klerus konnte lesen. Selbst wenn man lesen konnte, gab es die Bibel meist nur auf Latein. Also musste man auch mindestens mal Latein verstehen können, um die Bibel effektiv lesen zu können. Bibeln waren zumeist nur in Klöstern und Kirchen auffindbar. Also musste man bereits katholisch sein um überhaupt Zugang zu einer Bibel zu erlangen.
- Es ist sehr unwahrscheinlich, dass alle Dokumente und Zeugnisse früh-evangelischer Gemeinden verbrannt wurden. Wir kennen viele Häresien nämlich auch aus den Schriften derer, die sich mit der jeweiligen Häresie befasst haben. Mindestens diese Schriften würde man also nicht verbrannt haben. Und Inquisitionsakten gibt es auch zu Genüge. Was man natürlich auch behaupten kann, ist, dass es nur eine kleine “bibeltreue” Gemeinde in der Wüste von Arabien gab, die nicht von irgendwelchen Schriften erfasst wurde. Doch dann hat man das Problem, dass diese arabische Gemeinde nicht einmal versucht hat, Jesu Auftrag zu erfüllen und das Evangelium der Welt zu verkünden. Ist eine solch lau-warme Gemeinde dann noch evangelikal und “bibeltreu”?
Unterschiedliche Denominationen sollten gar nicht erst existieren!
Im Protestantismus gibt es viele verschiedene Denominationen bzw. Konfessionen, die komplett widersprüchliche Lehren aus der Bibel begründen. Dabei geht es nicht nur um Randthemen, sondern auch ganz konkret das Heil betreffende (z.B. die Verlierbarkeit des Heils, die Notwendigkeit von Werken, Erwählung und Vorherbestimmung etc.).
Das ist ein fundamentales Problem von Sola Scriptura, was zeigt, dass der Mensch eine unfehlbare fortlaufend auslegende Instanz braucht, die ihm das vorliegende Wort Gottes auslegt, da es sonst zu Streit und Verwirrung kommt. Zwar ist diese Tatsache nichts, was Sola Scriptura im strikten Sinn widerlegt, weil es ja theoretisch wirklich sein könnte, dass eine Denomination die Bibel richtig versteht und die anderen einfach nicht vom Heiligen Geist geleitet sind. Aber welche protestantische Denomination behauptet dies von sich? Normalerweise wird diese notwendige Leitung des Heiligen Geistes kritisiert, weil Katholiken mit dieser Leitung das Lehramt begründen. Eine solche Leitung des Heiligen Geistes legt tatsächlich ein unfehlbares Lehramt nahe. Denn entweder ist eine Gemeinschaft vom Heiligen Geist geleitet oder sie ist es nicht. Wenn sie es aber ist, ist sie auch unfehlbar, da der Heilige Geist unfehlbar ist. Anderenfalls ist sie nicht (vollkommen) vom Heiligen Geist geleitet, was uns wieder zum Ausgangsproblem zurückwirft.
Auch muss die lehr- und institutionsmäßige Uneinheit als das genannt werden, was sie ist: Sünde. Christus wollte, dass wir in allem eins seien und keine Parteiungen unter uns herrschen. Zwar haben viele ökumenisch gesinnte Protestanten ein Bewusstsein für diese Problematik, eine Lösung kann der Protestantismus jedoch nicht gewährleisten.