Ehemaliger Kultur-Katholik wird in der Corona-Zeit gläubig

Ein Zeugnis von Dirk Varendorff (58 Jahre, seit 23 Jahren standesamtlich verheiratet):

Meine Eltern waren eine katholisch/evangelische Mischehe. Ich bin getauft, habe die Erstkommunion erhalten und wurde gefirmt. Jedoch habe ich keine besondere katholische Erziehung genossen. Ich habe dann bis vor 3 Jahren aus katholischer Sicht zügellos gelebt. Gläubige Menschen habe ich nicht besonders beachtet, aber auch nicht belächelt oder gar beleidigt. Das Leben lief so dahin mit Höhen und Tiefen, wie bei jedem. Wie jeder weltliche Mensch hatte auch ich ein sogenanntes Laster: Konsumieren von leiblicher Befriedigung. Da es konsumierbar ist, habe ich es nicht besonders schlimm empfunden. Die Esoterik und alles was zum New Age Lifestyle gehört habe ich auch probiert oder zumindest mein Seelenheil dort gesucht. Dann kam Corona und der Lockdown. In dieser Anfangszeit habe ich auf Telegram die weltlichen Erlöser gesucht. Bis dann im Mai 2020 mir ein Nachbar etwas über Gott und Jesus Christus und den heiligen Geist erzählte. Da fing ich das erste Mal an, in der Bibel zu lesen. Jetzt erkannte ich immer mehr, dass die Welt von Lügen diktiert wurde. Ich erkannte, dass der Lockdown ein Signal von Gott war, denn es wurde alles Satanische geschlossen. Von da an fing ich auch an zu beten und verließ mein einziges Laster. Mein Glaube wuchs von Tag zu Tag. Beten und Bibelstudium gehörten ab jetzt zum täglichen Ritual. Das Problem waren jetzt die vielen vor allem protestantischen Glaubenslehren. Da alle gegen die katholische Kirche sprachen und sich sehr überzeugend anhörten, trat ich im November 2020 aus der katholischen Kirche aus. Nun vergingen fast 2 Jahre, bis ich merkte, dass hier keine Einheit bestand. Die einzige Einheit bestand in der Bekämpfung der katholischen Lehre. Das gab mir zu denken und ich fing im August 2022 an, der katholischen Lehre eine Chance zu geben. Je mehr ich betete, desto mehr öffnete mir der Herr meinen Geist. Bis ich erkannte, dass ich hier Antworten auf meine Fragen bekam. Somit entschloss ich mich voller inniger Freude im Dezember wieder in die katholische Kirche einzutreten. Mit aller Konsequenz, die es jetzt für mich hat. Mein sündhaftes Leben wird immer deutlicher. Katechismus, Bibel, Kirchenväter und andere Literatur helfen mir sehr. Leider bin ich seit März 2022 durch Post-Covid mit dem Fatigue Syndrom arg eingeschränkt, was unter anderem meine Konzentration und Merkfähigkeit sehr einschränkt. Hierdurch gelange ich sehr langsam zu Erkenntnissen. Aber ich vertraue auf Gott, dass er mir immer zur rechten Zeit das Wissen vermittelt, was ich gerade benötige. Jedoch habe ich in dem letzten halben Jahr in der katholischen Lehre mehr Antworten bekommen als in den 2,5 Jahren protestantischer Lehre. Ich bin dem Herrn dankbar, dass er mir die Augen und das Herz für die katholische Kirche geöffnet hat. Ich weiß jetzt, dass er mir in der Vergangenheit mindestens dreimal das Leben gerettet hat. Ich weiß nicht, ob ich letztendlich vor Gottes Gericht bestehen kann, denn im Moment lebe ich in schwerer Sünde und darf weder Beichten noch die heilige Kommunion empfangen. Denn ich habe als Ungläubiger eine katholisch verheiratete standesamtlich geschiedene Frau standesamtlich geheiratet. Sie wird immer gläubiger, macht aber im Moment eine schwere Zeit durch. Dann fangen viele oft an zu zweifeln. Aber ich liebe sie und werde ihr beistehen, so dass sie hoffentlich in mir die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus spüren wird. Im Herzen bin ich jetzt wahrer Katholik und stehe auch dazu. Jeden Tag erlange ich neue Erkenntnisse, die mit nichts von dieser Welt ersetzt werden können.

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